Mecklenburg-Vorpommern als Musterknabe für Personalbemessung
Noch bis Jahresende können die Bundesländer Modifikationen des Personalbemessungsverfahrens in der Langzeitpflege (PeBeM) vornehmen, die dann die Basis für Abrechnungen mit den Pflegekassen für 2024 darstellen. Doch es ist offenbar wenig Bewegung in der Sache. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) um Geschäftsführerin Isabell Halletz (Foto) appelliert an die Länder, sich jetzt noch dem mutigen Ansatz aus Mecklenburg-Vorpommern anzuschließen. Dort wurden im Juli die starren Personalquoten abgeschafft.
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Es sei nun an der Zeit, dass sich auch die übrigen Bundesländer an die Realität anpassen müssten, heißt es. Doch dazu müssten nun die Landesrahmenverträge nach §75 SGB XI entsprechend modifiziert werden, da die Träger andernfalls abweichende Personalbemessungen überhaupt nicht abrechnen könnten.
Weiter auf Phantom-Pflegekräfte zu setzen sei ein Irrweg. AGVP-Präsident Thomas Greiner: "Angesichts hoher Hürden bei der Fachkräfteeinwanderung und sinkender Ausbildungszahlen werden wir den wachsenden Fachkräftemangel in der Pflege nicht stoppen können. Wir müssen lernen, mit weniger Pflegepersonal mehr Pflegebedürftige qualitativ hochwertig zu versorgen – ein Ansatz, den Mecklenburg-Vorpommern bereits erfolgreich umsetzt."
Das Argument der Kritiker, durch die Verringerung der Fachkraftquote sinke auch zwangsläufig die Qualität in der Pflege, will der Verband entkräften. "Bereits vor Einführung des PeBeM hatte Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise niedrige Fachkraftquoten. Und trotzdem wird dem Land im AOK-Qualitätsatlas für das Jahr 2021 eine überdurchschnittliche Pflegequalität bestätigt, etwa bei der Verhinderung von Dekubitus und Krankenhauseinweisungen infolge von Stürzen", so AGVP-Geschäftsführerin Halletz. Die Ergebnisse seien besser als in Ländern mit starren Quoten.
Der neue Pflege-Realismus aus dem Nordosten sei jetzt das Gebot der Stunde. "Die starre Quote bei Fachkräften gehört abgeschafft. Die Zukunft der Altenpflege ist made in Mecklenburg-Vorpommern", fordert der Verband. "Es geht jetzt darum, die Betriebe arbeitsfähig und leistungsfähig zu halten."
Pascal Brückmann