Staatliche Anwerbung ausländischer Pflegekräfte ist ein Flop
Ganze 656 Pflegekräfte aus dem Ausland hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) im vergangenen Jahr nach Deutschland vermittelt. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Tino Sorge hervor. Eine ernüchternde Bilanz für die Bemühungen der BA, die immerhin Vermittlungs- und Kooperationsabkommen mit einem Dutzend Länder außerhalb geschlossen hat.
Gezielt Pflegekräfte aus dem Ausland anzuwerben, ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung. Doch das gelingt ihr kaum. Die Zahlen der damit beauftragten Bundesagentur für Arbeit sind mehr als bescheiden. Die größte angeworbene Gruppe waren 255 philippinische Pflegekräfte, berichtet N-TV. Mexiko steht mit 182 vermittelten Pflegekräften auf Platz zwei. Die Aktivität der BA in Indonesien und Jordanien brachte null Resonanz. Aus Serbien konnte die BA nur eine einzige Pflegekraft überzeugen.
Die Zahlen hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher beim Gesundheitsministerium abgefragt. "Für einen echten Befreiungsschlag ist das viel zu wenig", sagt Sorge. Als Hauptgrund sieht er die langwierigen Visaverfahren und die schleppende Anerkennung ausländischer Ausbildungen. Er wirft der Bundesregierung hier Untätigkeit vor.
Die bescheidenen Ergebnisse der BA spiegeln allerdings nicht das Gesamtbild wider. Denn darin sind nur die Zahlen der durch die Arbeitsagentur vermittelten Pflegekräfte enthalten, nicht die durch private Vermittler und Betreiber von Pflegeeinrichtungen. Einen Gesamtüberblick gibt es nicht.