Immer noch mehr Gründungen als Schließungen in der Pflege
Im vergangenen Jahr gab es viele Schlagzeilen zu Pleiten und Schließungen, doch die nackten Zahlen des Datendienstleisters Pflegemarkt verzeichnen immer noch einen positiven Saldo bei den Pflegeeinrichtungen. Sowohl bei den stationären Pflegeheimen als auch bei Pflegediensten und Tagespflegen überwiegen die Neugründungen. Stillgelegte Pflegeplätze und abgewiesene ambulante Kunden wegen Personalmangels sind in der Statistik allerdings nicht berücksichtigt.
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Von Januar bis Dezember gingen laut Pflegemarkt 472 ambulante Pflegedienste an den Start. Gleichzeitig haben 374 Anbieter aufgegeben, die knapp 20.000 Patienten versorgt haben. Unterm Strich ergibt sich ein positiver Saldo von 100 zusätzlichen Pflegediensten. Wie viele Pflegebedürftigen ohne Betreuung blieben, erfasst der Bericht nicht.
Pflegemarkt hat ebenfalls eine Tabelle der 15 größten Pflegedienste in Deutschland veröffentlicht. Die klare Nummer eins ist das Franchiseunternehmen Home Instead, das mit 156 Mitgliedsbetrieben fast 30.000 Kunden betreut. Es folgen die Johanniter mit 169 Standorten, die 20.000 Menschen versorgen. Nummer drei ist mit weitem Abstand Aiutanda, Nummer vier Korian und Nummer fünf Bonitas.
In der stationären Pflege zählt Pflegemarkt 98 Neueröffnungen mit mehr als 7.100 Plätzen. Hier listet der Datendienstleister 66 Schließungen mit mehr als 3.600 Plätzen. Es kamen also bundesweit nur 32 Pflegeheime dazu. Der Vergleich der Pflegeplätze zeigt, dass überwiegend Häuser mit wenig Kapazität geschlossen wurden. Dennoch dürften deutlich mehr Plätze verloren gegangen sein, weil stillgelegte Betten wegen fehlendem Personal hier nicht erfasst werden. Laut Schätzungen könnten zehn Prozent aller Plätze betroffen sein.
Bei Tagespflegen fällt der Saldo neuer Anbieter deutlicher aus. 272 Neueröffnungen stehen 128 geschlossene Tagespflegen gegenüber. 5.143 neuen Plätzen stehen 1.744 verlorene gegenüber.
Thomas Hartung