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4. November 2024 | 22:37 Uhr
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Angehörige fordern von Lauterbach, "stambulant" zu retten

In einem Brief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach appellieren Angehörige der Bewohner, das Modellprojekt zur stambulanten Pflege in Baden-Württemberg nicht scheitern zu lassen und als dritte Versorgungsform anzuerkennen. "Warum interessiert sich die Bundespolitik nicht für die tatsächliche Pflege vor Ort", fragen die Angehörigen. Und : "Warum bereiten wir uns in der Pflege noch weitere unnötige Probleme, indem wir etwas verhindern bzw. aushebeln, was sehr gut und auch noch günstig für alle Beteiligten funktioniert."

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Im Frühjahr noch hatte Lauterbach versprochen, das stambulante Konzept als dritte Versorgungsform offiziell einzuführen. Jetzt heißt es in dem Gesetzentwurf nur noch, dass Kassen und Verbände neue Wohnformen für die Pflege definieren sollen. Für das stambulante Modellprojekt des Unternehmers Kaspar Pfister in Wyhl bedeute dies das Aus, so der Erfinder des Mitmach-Heims (Care vor9 berichtete). Nach acht Jahren Pilotphase sei eine nochmalige Verlängerung des Schwebezustands niemandem mehr zuzumuten.

Nun springen ihm die Angehörigen der Bewohner bei. "Für uns Angehörige ist es eine enorme Erleichterung und große Glück, dass es dieses Versorgungsmodell gibt. Wir können uns in dieses Konzept mit Eigenleistungen einbringen." Durch Reinigungsarbeiten oder Wäsche waschen, könne man sparen, und wenn mal keine Zeit sei, wisse man die Angehörigen in guten Händen.

Eine Angehörige beschreibt, was ein Ende der stambulanten Betreuung für ihre 92-jährige Mutter bedeuten würde: bereits in zweieinhalb Monaten keine ambulante Versorgung mehr, kein Baden, kein Essen in der Gemeinschaft, keine Sichtbarkeit beim Personal mindestens viermal am Tag. Für die gleichen Leistungen müsse sie dann 25 Prozent mehr bezahlen.

Thomas Hartung

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