17 Tipps für ein gutes Betriebsklima in der Pflege

Mitarbeitern das Gefühl geben, dass sie gebraucht und geschätzt werden – wer möchte das nicht? Doch wo setzen Führungskräfte am besten an? Die Unternehmensberaterin und Pflegemanagerin Nicole Ott nennt viele ganz konkrete Dinge, die in ihrer Gesamtheit zu einer guten Atmosphäre beitragen, unter anderem: Betriebsausflüge, Glückwünsche, sogenannte Feel-Good-Manager, aber auch Boni für besondere Leistungen und Aufstiegschancen für Teilzeitkräfte.

Pflege Team Pflegeteam Foto iStock AndreyPopov — iStock AndreyPopov

Führungskräfte in der Pflege haben viele Möglichkeiten, in ihrem Team für ein gutes Betriebsklima zu sorgen

Wenn Mitarbeiter nicht wissen, was im Haus passiert, und sie das Gefühl haben, nur Verfügungsmasse zu sein – dann ist das Gift fürs Betriebsklima: Die Stimmung sinkt, die Gerüchte florieren. Deshalb rät Unternehmensberaterin und Buchautorin Nicole Ott, alles Mögliche für ein Klima der Transparenz zu tun und:

so früh wie möglich über unternehmensinterne Veränderungen und deren Gründe zu informieren
regelmäßige Newsletter, Mitarbeiterversammlungen und -befragungen in die Wege zu leiten
das Mitspracherecht aller Mitarbeiter zu stärken, etwa durch ein betriebliches Vorschlagswesen
regelmäßige Führungskräftetagungen zu veranstalten

Es fördert das Betriebsklima ebenfalls, wenn jeder Mitarbeiter sich wahrgenommen fühlt. Dafür empfiehlt sich:

mit Ehrungen und Glückwünschen zu Geburtstagen, Jubiläen, Hochzeiten, außerordentlichen Leistungen etc. nicht zu geizen
in jedem Team einen Feel-Good-Manager mit fest definierten Aufgaben zu ernennen, der beispielweise die Geburtstage der Kollegen im Blick hat und kleine Aufmerksamkeiten besorgt
Teamausflüge und Mitarbeiterfeste zu veranstalten (bei denen Leitungskräfte nicht unter sich bleiben, sondern ausschwärmen)
eine regelmäßige Wahl zum "Mitarbeiter des Monats" zu etablieren. Als Gewinn schlägt Ott einen zusätzlichen Urlaubstag vor oder die Möglichkeit, einen Moant lang ein unternehmenseigenes Auto zu fahren.
auch Hilfs- und Assistenzkräften gewisse Aufstiegschancen (Ott spricht von "Mikrokarrieren") zu ermöglichen
täglicher Essenservice für alle Mitarbeiter, auch zum Mitnehmen, anzubieten

Besonders gute Karriere- und Weiterbildungschancen steigern die Motivation, was sich auch positiv aufs Betriebsklima auswirkt. Dafür bieten sich an:

Fortbildung und Weiterbildung an den Wünschen der Mitarbeiter zu orientieren
die Möglichkeit, Führungspositionen auch bei Teilzeitbeschäftigung zu übernehmen

Eine leistungsgerechte Vergütung – im besten Fall kombiniert mit betrieblicher Altersvorsorge, Krankenzusatzversicherung und vermögenswirksamen Leistungen – ist bekanntermaßen wesentlich für Mitarbeiterbindung, Motivation und die allgemeine Arbeitszufriedenheit (damit auch für das Betriebsklima). Doch Gehaltsgruppen und -stufen sind bezogen auf den einzelnen Mitarbeiter selten wirklich leistungsgerecht, es gibt immer sehr Engagierte und weniger Engagierte. Deshalb schlägt Ott verschiedene Boni und Extras vor:

individuelle Leistungsboni nach persönlich vereinbarten Zielvorgaben
Stempelbonuskarte mit attraktiven Prämien, etwa fürs Einspringen
Sonderzahlungen auf Teamebene, etwa für Weihnachtsfeiern, Innovationswettbewerbe etc.
Zusatzurlaub: beispielsweise bei zehnjähriger Betriebszugehörigkeit oder der erfolgreichen Vermittlung von Bewerbern
individuelle Urlaubsregelung: Urlaub kann zum Beispiel zugekauft oder verkauft werden (solange die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden)

Buchtitel Erfolgsstrategien für die Mitarbeiterführung in der Pflege.jpg — Schlütersche

Die Tipps sind dem Buch "Erfolgsstrategien für die Mitarbeiterführung in der Pflege: Vorbehaltsaufgaben zuordnen – Assistenzkräfte zuordnen – Arbeitsbedingungen optimieren" von Nicole Ott entnommen. Das Hardcoverbuch hat 132 Seiten und kostet 29,95 Euro. Es kann direkt beim Schlütersche Verlag bestellt werden.