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2. April 2024 | 20:49 Uhr
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Zwei Seiten einer Geschichte und Orpea mittendrin

Was tun, wenn ein Pflegeheimbewohner nicht bezahlt? Die Orpea-Einrichtung im rheinland-pfälzischen Simmern reagierte konsequent und quartierte einen 83-Jährigen nach einer Kurzzeitpflege aus. Der Fall macht Schlagzeilen in der Regionalpresse im Rhein-Main-Gebiet. Die Frankfurter Neue Presse erzählt die Geschichte aus der Sicht eines Mannes in der mitleidsvollen Opferrolle, der vom Pflegeheim vor die Tür gesetzt wird. Orpea schildert den Fall anders.

Alter Mann leere Geldbörse iStock EllenaZ.jpg

Der Fall eines 83-Jährigen, der nicht bezahlt und deshalb nicht in einem Orpea-Pflegeheim bleiben darf, erregt Aufsehen

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Der Mann ist 83, gebrechlich und fast blind. Seine Angehörigen wollen nichts von ihm wissen und Geld hat er auch keins. Deshalb platzte auch die Abbuchung des Seniorenzentrums Hildegard von Bingen in Simmern, wo der alte Herr verweilte. Das Pflegeheim in Simmern zog die Konsequenzen und teilte ihm mit, dass er nicht bleiben könne. 

Verzweifelt habe der alte Mann sich widersetzt und die Polizei gerufen, schreibt die Frankfurter Neue Presse. Doch die Beamten hätten ihm nicht geholfen. Schließlich setzte ihn das Heim mit seinen Sachen in ein Auto und zwei Mitarbeiter fuhren den Mann nach Oberursel bei Frankfurt zu einer Bekannten. 

Die völlig überraschte Frau berichtet zwar, dass der alte Herr ein Freund der Familien gewesen sei und sie locker Kontakt zu ihm gehalten habe. Sie betont aber, dass sie weder mit ihm verwandt, noch von ihm bevollmächtigt sei. Trotzdem hätten zwei Pflegeheimmitarbeiter "den alten Mann mit Sack und Pack in ihren Oberurseler Vorgarten gestellt", so die Frankfurter Neue Presse.

Die andere Seite der Geschichte

Orpea will das Bild des herzlosen Heimbetreibers, der mittellose Bewohner aussetzt, nicht auf sich sitzen lassen. Der Mann sei von einem Krankenhaus zur Kurzzeitpflege überwiesen worden, so der Pflegeheimbetreiber auf Nachfrage von Care vor9. "Diese haben wir selbstverständlich veranlasst und uns um den Mann gekümmert. Den erforderlichen Nachweis für einen Pflegegrad konnte er während seiner Zeit bei uns nicht erbringen und auch die Kostenübernahme konnte nicht geklärt werden", heißt es weiter.

Die Mitarbeiter im Seniorenzentrum Hildegard von Bingen hätten dennoch alles dafür getan, den alten Mann bestmöglich zu versorgen. "Wir haben uns auch darum bemüht, einen Betreuer für den Herrn zu finden. Aufgrund der ungeklärten finanziellen Situation konnten wir die Pflege in unserer Einrichtung letzten Endes jedoch nicht weiter übernehmen." Schließlich habe man den 83-Jährigen auf seinen eigenen Wunsch zu seiner Bekannten gebracht.

Thomas Hartung

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