Emeis trennt sich offenbar von Pflegeheimen in Österreich
Österreichs größter Pflegeheimbetreiber Senecura steht offenbar vor dem Verkauf. Senecura gehört zum französischen Gesundheitskonzern Emeis, ehemals Orpea, und betreibt in Österreich 65 Pflegeeinrichtungen mit 5.400 Plätzen sowie 19 Reha-Kliniken. Wie österreichische Medien berichten, soll die Schweizer Großbank UBS entsprechende Verkaufsunterlagen vorbereitet haben. Allein das Immobilienvermögen wird darin mit 460 Millionen Euro beziffert.

Orpea
Emeis-CEO Laurent Guillot will sich angeblich von seiner Tochter Senecura trennen
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Der bevorstehende Verkauf ist mehr als ein Gerücht. Nach Skandalen in Frankreich und einer harten Sanierung, die einer Enteignung der Aktionäre gleichkam, hat Emeis bereits vor zwei Jahren ein Verkaufsprogramm gestartet, um den Schuldenberg abzubauen. Bis Ende dieses Jahres sollen Immobilien und Betriebsgesellschaften für insgesamt 1,5 Milliarden Euro versilbert werden.
Bereits im Dezember hatte sich Emeis von der Senecura-Tochter in Tschechien getrennt. Damals sagte Emeis-CEO Laurent Guillot: "Bis heute sind fast 60 Prozent unseres Veräußerungsprogramms bis Ende 2025 bereits abgeschlossen oder stehen kurz davor, und die Verhandlungen, die wir führen, stärken unsere Zuversicht, dass wir dieses Ziel erreichen werden". Im Schaufenster stehen laut der österreichischen Zeitung Die Presse auch die Senecura-Töchter in Slowenien mit sieben Pflegeheimen und in Kroatien mit vier Einrichtungen.
Senecura war 2015 von Orpea übernommen worden. Offenbar zählt Österreich für die Franzosen nicht mehr zu den Kernmärkten, auf die man sich konzentrieren will. Anders in Deutschland, wo Emeis 190 Pflegeeinrichtungen, Pflegedienste und Rehakliniken betreibt und gerade Götz Leschonsky zum CEO ernannt hat.
Thomas Hartung