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6. April 2025 | 22:43 Uhr
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Tarifvertrag im öffentlichen Dienst setzt Pflege unter Druck

Die Einigung auf einen neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst treibt die Kosten in der Pflege weiter in die Höhe. Mehr Gehalt ab sofort, höhere Schichtzulagen ab Mitte des Jahres sowie ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027 kommen nicht nur auf die kommunalen Pflegeeinrichtungen zu. Der Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst gibt auch die Linie für die freigemeinnützigen und privaten Betreiber vor.

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Kommunale Pflegeeinrichtungen zahlen ab sofort drei Prozent höhere Gehälter und bald auch mehr Schichtzulage

Darauf haben sich die Arbeitgeber von Bund und Kommunen mit den Gewerkschaften geeinigt:

  • Mehr Gehalt: Rückwirkend zum 1. April erhalten alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst 3 Prozent mehr Geld. Ab dem 1. Mai 2026 steigen die Gehälter um weitere 2,8 Prozent. Auszubildende erhalten ab sofort 75 Euro mehr im Monat, im nächsten Jahr noch einmal den gleichen Betrag.
  • Verdoppelung der Schichtzulagen: Ab 1. Juli steigen die monatlichen Zulagen für Schichtarbeit von 40 auf 100 Euro und für Wechselschichtarbeit von 105 auf 200 Euro.
  • Einheitliche Jahressonderzahlung: Die Beschäftigten der Kommunen erhalten künftig für alle Entgeltgruppen eine Jahressonderzahlung in Höhe von 85 Prozent eines Monatsentgelts.
  • Freie Tage statt Jahressonderzahlung: Teile der Jahressonderzahlung können ab 2026 gegen bis zu drei freie Tage eingetauscht werden. Sonderregelungen wegen Personalmangels gelten nur für Krankenhäuser.
  • Mehr Urlaub: Ab 2027 gibt es einen zusätzlichen Urlaubstag für alle.
  • Flexible Wochenarbeitszeit: Ab 2026 kann die Wochenarbeitszeit freiwillig und befristet auf bis zu 42 Stunden erhöht werden.

Insbesondere die sofortige Gehaltserhöhung könnte kommunalen Trägern Probleme bereiten, denn sie sind in ihren aktuellen Pflegesätzen nicht berücksichtigt. Wegen des Tariftreuegesetzes gibt der Abschluss auch die Marschroute für die Pflege insgesamt vor. Die Wohlfahrtsverbände orientieren sich oft am Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst, was die privaten Pflegeanbieter wahrscheinlich nachziehen lässt.

Thomas Hartung

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