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16. Januar 2024 | 07:00 Uhr
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Pflegeverband zeichnet Deutschlandkarte des Heimsterbens

Die Meldungen über das Aus von Pflegeeinrichtungen häufen sich, doch einen validen Überblick gibt es nicht. Der Arbeitgeberverband-Pflege (AGVP) will das ändern und hat die dramatische Entwicklung in einer "Deutschlandkarte Heimsterben" zusammengefasst. Der Verband zählte im vergangenen Jahr mehr als 800 Insolvenzen und Schließungen in der Altenpflege. 

AGVP Deutschlandkarte Heimsterben.png

Jeder Pin steht für eine geschlossene Einrichtung, jeder Punkt für eine Insolvenz

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Laut AGVP haben 88 stationäre Pflegeeinrichtungen geschlossen, 247 sind von einer Insolvenz betroffen. Im Betreuten Wohnen haben ein Dutzend aufgegeben, aber 183 mussten den Gang zum Amtsgericht antreten. Unter den ambulanten Pflegediensten ist die Situation kaum besser. 24 Anbieter haben geschlossen, 143 sind insolvent. Unter den Tagespflegen gaben 28 auf und 85 waren zahlungsunfähig. 

In Summe ergeben sich 152 Schließungen und 658 Insolvenzen, die der AGVP bei seinem Medien-Monitoring in regionalen und bundesweiten Medien entdeckt und in die Deutschlandkarte Heimsterben übertragen hat. Wie viele der Insolvenzen in der Folge zu Schließungen führen oder von anderen Betreibern weitergeführt werden, geht nicht aus den AGVP-Daten hervor. Der Verband schätzt die Zahl betroffener ambulanter Pflegedienste noch höher, da hier in den Medien seltener berichtet werde.

"Kassen, Sozialämter und Politik schauen tatenlos zu"

Thomas Greiner, Präsident des AGVP, kritisiert, dass Pflegekassen, Sozialämter und Politik dem Heimsterben tatenlos zusehen. "Die Kassen erkennen Preissteigerungen für die Heime und Dienste nicht an, obwohl die Inflation für jeden spürbar ist. Sozialämter verschieben die Begleichung offener Rechnungen bei Pflegeeinrichtungen auf den Sankt Nimmerleinstag. Und die Politik schaut ungerührt zu, wie eine Pflegeeinrichtung nach der anderen den Bach runtergeht."

Greiner fordert, die Entwicklung sofort zu stoppen. Denn das Heimsterben gehe weiter, "egal ob familiengeführtes Pflegeheim, kirchliche Sozialstation oder leistungsstarkes Pflegeunternehmen". Der pflegerischen Versorgung drohe in diesem Jahr der Kollaps, prophezeit Greiner. Die Bundesregierung müsse endlich aufwachen und die Krise angehen.

Thomas Hartung

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