Pflegebetrieb der insolventen Hansa-Gruppe läuft weiter
Die fünf insolventen Gesellschaften der Hansa-Gruppe mit ihren 23 Pflegeeinrichtungen sollen im Rahmen eines Sanierungsverfahrens neu aufgestellt werden. Ende des Jahres will die Geschäftsführung "zu einer Schwarzen Null zurückkehren", heißt es in einer Mitteilung. Die Versorgung und Betreuung der Bewohner der Senioren- und Pflegezentren sei "vollumfänglich gewährleistet", heißt es weiter. "Gleichbleibende Einnahmen bei steigenden Kosten" hätten die Gruppe in die wirtschaftliche Schieflage gebracht.
Neues DRACO-Fallbeispiel: Schürfwunde am Knie
Wenn ein einfaches Pflaster nicht mehr ausreicht:
Ein 2-jähriges Mädchen zog sich eine kleine Schürfwunde am Knie zu, welche nicht abheilte, sondern mit der Zeit immer größer wurde. Erfahre, wie am Ende dennoch eine Wundheilung ohne Narbenbildung erreicht werden konnte. Zum kostenfreien Fallbeispiel
"Es gibt keine Änderungen beim Umfang und bei der Qualität der Versorgungsleistungen und des Betreuungsangebotes", versichern die Hansa-Geschäftsführer Steffen Krakhardt, Ralf Winstroth und Frank Lutter. Die Bewohner und deren Angehörige sollen über Informationsschreiben und Veranstaltungen über das Sanierungsverfahren informiert werden. "Die Hansa-Gruppe steht zudem mit den Heimaufsichten der einzelnen Einrichtungen in engem Austausch", so das Management.
Diese Form eines Insolvenzverfahren werde genutzt, um "ein umfassendes Sanierungskonzept für die fünf Gesellschaften zu entwickeln und dieses mit den Gläubigern und dem Gericht abzustimmen." Nach den derzeitigen Planungen soll die Hansa-Gruppe Ende 2023 zu einer schwarzen Null zurückkehren.
Bei der Restrukturierung wird die Hansa-Gruppe von Sanierungsspezialisten der Kanzlei Schultze & Braun beraten und unterstützt. Das Team von Schultze & Braun verfügt über eine langjährige Erfahrung und war unter anderem für die Fluggesellschaft Condor, die Friseurkette Klier oder die Bekleidungshändler Esprit im Sanierungsverfahren aktiv.
Gleichbleibende Einnahmen bei steigenden Kosten
Das Sanierungsverfahren sei notwendig, weil "einem sehr dynamischen Anstieg der Kosten für Energie, Material, Mieten und Personal Einnahmen gegenüberstehen, die bestenfalls nur verzögert daran angepasst werden können". Seniorenheime seien erst ab einer Auslastung von rund 95 Prozent wirtschaftlich zu betreiben. Das lasse sich angesichts des Personalmangels nicht erreichen, denn "die Qualifikation und Zahl des Personals bestimmt jedoch die mögliche Belegung".
Um die Personallücke auszugleichen und die Belegung hoch zu halten, habe die Hansa-Gruppe auf "den extrem kostenintensiven Einsatz von Zeitarbeitenden zurückgreifen müssen". Das sei für die "innerbetriebliche Integration sehr herausfordernd und nur mit sehr begrenztem Erfolg umzusetzen".
Einen weiteren Grund für die Schieflage sehen die Chefs darin, dass auf der Einnahmenseite die Verhandlungen mit den Pflegekassen nur einmal im Jahr stattfinden und selbst bei unvorhergesehenen größeren Preissteigerungen wie etwa beim Punkt Energie unterjährig keine Nachverhandlung möglich ist". Die gestiegenen Kosten könnten daher nicht unmittelbar refinanziert werden, was zu wirtschaftlichen Verlusten führt.
„Über einen gewissen Zeitraum sind solche Auswirkungen zu verkraften", sagt die Hansa-Geschäftsführung. "Seit der Corona-Pandemie reiht sich allerdings Krise an Krise. Eine solche Kombination aus externen wirtschaftlichen Herausforderungen war und ist auch für uns als vorsichtig planendes und agierendes Unternehmen über einen Zeitraum von mehreren Jahren nicht durchzuhalten."