Steffen Krakhardt (Foto), Mitgründer, Gesellschafter und Geschäftsführer der Azurit- und Hansa-Gruppe, ist gestorben. Dies hat das Unternehmen am Mittwoch bekanntgegeben. Krakhardt gründete 1997 mit zwei Mitgesellschaftern die Azurit-Gruppe und übernahm später Hansa. Heute betreibt die Gruppe über 80 Einrichtungen in Deutschland, betreut mehr als 7.000 Menschen und beschäftigt über 6.900 Mitarbeiter. Die Weiterführung nach Krakhardts Tod sei gesichert. Das kürzlich erweiterte Managementteam werde das Unternehmen leiten.

Die Gläubiger des insolventen Pflegeanbieters Hansa-Gruppe mit Sitz in Oldenburg haben den Sanierungsplänen zugestimmt, und auch das zuständige Gericht hat sie nun bestätigt. Damit kann die Hansa-Gruppe den Schutzschirm der Insolvenz in Eigenverwaltung nach Ablauf einer Einspruchsfrist im Juli verlassen. Viele der Sanierungsmaßnahmen sind bereits umgesetzt.

Menschen aus mehr als 90 Ländern arbeiten für die Azurit- und Hansa-Gruppe. Die Pflegegruppe geht mit dem bunten Mix aus Nationalitäten seiner fast 7.000 Mitarbeiter aktiv um und stellt sie in der Kommunikation bewusst heraus. Zum diesjährigen Diversity Day am Dienstag, 28. Mai, feiert Azurit die Vielfalt seiner Belegschaft zum Beispiel mit einem Multikulti-Menü in den bundesweit mehr als 80 Pflegeeinrichtungen.

Vor über einem Jahr hat die Hansa-Gruppe mit Sitz in Oldenburg Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und seither an der Sanierung des Pflegeheimbetreibers gearbeitet. Jetzt liegt es an den Gläubigern, den Insolvenzplänen zuzustimmen. Am 31. Mai entscheiden sie, ob die Hansa-Gruppe mit den verbliebenen 19 Pflegeeinrichtungen eine Zukunft hat und den Schutzschirm verlassen kann.

In Oldenburg wird das historische Gebäude an der Kanalstraße 15, einst Hebammenlehranstalt und zuletzt in den Schlagzeilen wegen der Insolvenz des Pflegebetreibers Hansa, durch frische Investitionen revitalisiert. Ein lokales Family Office, bekannt für seine Projekte im Bereich Städtebau und Denkmalpflege, hat das denkmalgeschützte Objekt erworben.

Die Seniorenresidenz am Vechtesee in Nordhorn an der holländischen Grenze hat in der Vechtetal Pflege einen neuen Betreiber gefunden. Der vorherige Betreiber, die Hansa-Gruppe, befindet sich seit vergangenem Sommer im Insolvenzverfahren und es drohte das Aus. Der bisherige Eigentümer der Immobilie, eine Bremer Fondsgesellschaft, hat die Einrichtung an die GMP-Gruppe verkauft, die nun eine Aufwertung des Areals plant.

Die Azurit- und Hansa-Gruppe hat zum ersten Mal einen Mitarbeiter-Award ausgelobt. Ziel des Preises war es, innovative Pflegekonzepte zu fördern, die die Qualität der Pflege verbessern und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter erleichtern. Aus sieben eingereichten Projekten wurden drei prämiert. Das Siegerkonzept stammt aus dem Azurit Seniorenzentrum in Chemnitz. Dort wurde ein Recruiting-Konzept entwickelt, um die Ausbildungsplätze besetzen.

Die Rettung der insolventen Hansa-Gruppe mit Sitz in Oldenburg kommt langsam voran, so die begleitenden Sanierungsexperten der Kanzlei Schulz & Braun auf Anfrage von Care vor9. Der finale Sanierungsplan soll bald stehen und dem Amtsgericht vorgelegt werden. Vier der 23 Pflegeeinrichtungen der Hansa-Gruppe wurden mittlerweile geschlossen, bestätigt ein Sprecher der Kanzlei. Das Unternehmen hatte am 9. März Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.

Nach dem Ende der jüngsten Kreuzfahrt am Montag in Hamburg wird die seit zehn Jahren für Hansa Touristik fahrende Ocean Majesty wohl außer Dienst gestellt. Weder Hansa Touristik noch der griechische Schiffseigner Majesty International Cruises äußern sich bislang zur Zukunft des Schiffes, das nach Spekulationen der Bild-Zeitung als Flüchtlingsschiff in Amsterdam landen könnte. Cruisetricks 

Die fünf insolventen Gesellschaften der Hansa-Gruppe mit ihren 23 Pflegeeinrichtungen sollen im Rahmen eines Sanierungsverfahrens neu aufgestellt werden. Ende des Jahres will die Geschäftsführung "zu einer Schwarzen Null zurückkehren", heißt es in einer Mitteilung. Die Versorgung und Betreuung der Bewohner der Senioren- und Pflegezentren sei "vollumfänglich gewährleistet", heißt es weiter. "Gleichbleibende Einnahmen bei steigenden Kosten" hätten die Gruppe in die wirtschaftliche Schieflage gebracht.