Bisher nur wenige Pflegekräfte aus der Ukraine eingestellt
Die Hoffnung, dass aus der Ukraine geflüchtete Pflegekräfte den Personalmangel in der Branche lindern könnten, hat sich nicht erfüllt. Trotz "Arbeitsmarktgipfel Ukraine" in Rheinland-Pfalz, Willkommensgeld in Nordrhein-Westfalen und Integrationskonzept in Mecklenburg-Vorpommern meldeten die drei Länder nur wenige Einstellungen. In Rheinland-Pfalz haben 2022 gerade mal zehn Pflegekräfte aus der Ukraine mit Fluchthintergrund die Anerkennung ihres Berufsabschlusses beantragt.
Das Portal Pflegen Online hat nachgefragt und demnach vermutet das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern, "dass nur eine sehr geringe Anzahl an Pflegekräften die Ukraine verlassen hat". Das Ministerium in Nordrhein-Westfalen meint, dass "bisher nur sehr wenige einen Antrag auf Anerkennung gestellt haben, da sie sich zumeist noch in Integrationskursen mit Spracherwerb befinden".
Als großer Hemmschuh für den Erfolg erweist sich nach wie vor die Dauer der Anerkennung der Abschlüsse, so Pflegen Online. Trotz der von der Politik angekündigten Beschleunigung könne sie noch immer bis zu sechs Monaten betragen. Ein Anwalt der ETL-Rechtsanwaltsgesellschaft empfiehlt den Pflegeeinrichtungen, die "ukrainischen Pflegefachkräfte erst einmal als Hilfskräfte einzustellen, und dann das Anerkennungsverfahren zu betreiben; dann hat man schon mal einen Fuß in der Tür".