Mehr Freiheit für Pflegebedürftige in Deggendorf
Das Seniorendomizil Haus Marienthal im bayerischen Deggendorf hat sich dem sogenannten "Werdenfelser Weg" angeschlossen, um freiheitsentziehende Maßnahmen in der Altenpflege zu reduzieren. Es verbessert die Pflegequalität durch Schulungen, Zusammenarbeit mit Hausärzten und externen Stellen.
Das Bündnis "Werdenfelser Weg" setzt sich dafür ein, freiheitsentziehende Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen zu minimieren, um den Eigenschutz von kranken und alten Menschen zu gewährleisten. Es strebt an, Entscheidungsprozesse über Maßnahmen wie Bauchgurte, Bettgitter und Vorsatztische zu optimieren und Fixierungen in Altenpflegeeinrichtungen zu reduzieren. Die Medikamentenversorgung wird regelmäßig mit Hausärzten überprüft, um den Einsatz von dämpfenden Medikamenten wie Psychopharmaka zu minimieren.
Im Haus Marienthal wurde das Personal für die Umsetzung des Werdenfelser Weges qualifiziert. Mitarbeiter erhalten regelmäßige Schulungen und werden sensibilisiert. Sie nutzen Checklisten und nehmen an Fallbesprechungen teil, um Pflegeschnittstellen zu verbessern. Wenn eine freiheitsentziehende Maßnahme für einen Bewohner erforderlich ist, muss der Einrichtungsleiter den Antrag unterzeichnen, der dann vom Verfahrenspfleger geprüft wird. Diese Maßnahme wird regelmäßig überprüft, um dem Bewohner so viel Freiheit wie möglich zu gewähren.
Im Qualitätszirkel des Hauses tauschen Mitarbeiter fachliche Informationen aus und ziehen externe Stellen hinzu. Das Haus Marienthal arbeitet zum Beispiel mit dem Haus Gunther in Regen zusammen, um die Pflegequalität zu steigern. Der Werdenfelser Weg ist zudem fest in die Pflegefachkraft-Ausbildung im Haus Marienthal integriert.