Demenz-WG bietet Vorteile gegenüber Pflegeheim
In einer Wohngemeinschaft in Bochum leben seit vier Monaten Demenz-Erkrankte zusammen, die mindestens Pflegegrad zwei haben. Betreut werden sie von der Diakonie Rhein-Ruhr. Die Vorteile der WG sind groß, die Pfleger haben viel mehr Zeit, um auf die Bewohner einzugehen, denn meist arbeiten zwei Betreuungskräfte und eine Pflegekraft zusammen.
Zum Einzug bekommt jeder Bewohner ein leeres Zimmer übergeben. Das kann, gemeinsam mit den Angehörigen, gestaltet werden. Täglich werden in der Wohngemeinschaft Aktivitäten angeboten. Generell sind die Bewohner aber frei in der Gestaltung ihres Tagesablaufs und dürfen selbstbestimmt leben. Wann sie beispielsweise aufstehen oder essen wollen, können sie selbst entscheiden. Dennoch werde oft zeitgleich mit allen im Gemeinschaftsraum gegessen, erzählt Melanie Desens, Bereichs- und Pflegedienstleiterin, der WAZ (Abo).
Die Bewohner der WG können bei den täglichen Arbeiten mithelfen. Das gemeinsame Kochen kommt gut an und auch, dass sie sich am Kühlschrank selbstständig bedienen können. Denn in der WG gehört alles den Bewohnern. Unterschiede zu einem Seniorenheim gibt es auch zum Beispiel in der Pflege. Zum Einzug wird mit den Angehörigen besprochen, welche Pflegeleistungen von dem Personal übernommen werden. „Manche Angehörigen übernehmen einen Teil der Pflege selbst“, erläutert Melanie Desens.