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13. Januar 2025 | 20:04 Uhr
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Beschimpfungen sind für viele Pflegekräfte Alltag

Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in Behörden sind besonders von verbalen Übergriffen betroffen. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten mit häufigem Kontakt zu Kunden oder Patienten hat sie in den vergangenen zwölf Monaten bei der Arbeit erlebt, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Gewalt angehen Kampagne Foto DGUV

Mehr als jede zweite Pflegekraft hat 2024 verbale Gewalt erlebt 

Zum Vergleich: In den Branchen Verkehr, Handel und Erziehung berichtete "nur" ein gutes Drittel der Befragten über verbale Übergriffe. Über alle befragten Branchen sind die häufigsten Formen psychischer Gewalt Beleidigungen und Beschimpfungen (32%). Zwölf Prozent erleben Spott, Schikanen oder Verleumdung. Sieben Prozent geben an, bedroht oder erpresst worden zu sein, sechs Prozent haben sexualisierte psychische Gewalt erlebt. Von psychischen oder verbalen Übergriffen sind laut der Umfrage häufiger Frauen (41%) als Männer (32%) betroffen. Körperliche Übergriffe kommen seltener vor (8% der Befragten).

Die Einrichtungen sind gegenüber Gewalt nicht wehrlos

"Diese Zahlen zeigen: Gewalt ist ein Problem. Betriebe und Einrichtungen sind diesem Problem aber nicht ausgeliefert", sagt Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Wichtig sei, dass Unternehmen und Einrichtungen deutlich machen, dass sie Gewalt nicht tolerieren. Eine systematische Erfassung von Gewaltvorfällen helfe dabei, Problemstellen zu identifizieren. Ein Teil der Unternehmen und Einrichtungen ergreift hier der Umfrage zufolge bereits Maßnahmen, von Deeskalationstrainings über Notfallpläne bis zu einer betrieblichen psychologischen Erstbetreuung. 

Rund ein Drittel der Befragten im Gesundheitswesen und in der öffentlichen Verwaltung gibt zudem an, dass ihr Arbeitgeber Gewaltvorfälle systematisch erfasse. "Diese Werte sind durchaus ermutigend. Sie zeigen, dass viele Betriebe und Einrichtungen sich bereits auf den Weg gemacht haben", sagt Hussy. "Zudem gibt es Beispiele guter Praxis, an denen sich diejenigen orientieren können, die noch nach Lösungen suchen. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen unterstützen ebenfalls mit Angeboten zur Prävention und Nachsorge", so der DGUV-Chef.

Der Bericht zur Umfrage "Gewalt bei der Arbeit" kann auf der Homepage der DGUV heruntergeladen werden.

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