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7. August 2024 | 07:00 Uhr
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Ausländische Pflegekräfte in der Praxis beim Unionhilfswerk

Der Fachkräftemangel in der Pflege zwingt deutsche Einrichtungen, neue Wege zu gehen. Das Unionhilfswerk in Berlin mit rund 130 Einrichtungen und über 3.000 Mitarbeitern setzt erfolgreich auf Pflegekräfte aus dem Ausland. Aenne Jurat (rechts), stellvertretende Pflegedienstleitung Berlin-Nord, berichtet von ihren positiven Erfahrungen und Herausforderungen bei der Integration von Marco Randelovic (links), einem Pfleger aus Serbien.

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Der Prozess der Integration ausländischer Fachkräfte ist mühsam, aber er lohnt sich, meinen Aenne Jurat (rechts) und Marco Randelovic (links)

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der drängendsten Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems. Um diesem Problem zu begegnen, setzt das Unionhilfswerk auf die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland. Aenne Jurat, stellvertretende Pflegedienstleitung, betont die positiven Effekte dieser Maßnahme: "Es lohnt sich, wenn die Fachkräfte freiwillig nach Deutschland kommen möchten."

Im Mai 2022 kam Marco Randelovic als Kollege aus Serbien zum Unionhilfswerk und beendete 2023 erfolgreich die Anerkennung zur Pflegefachkraft. In einem Blog-Beitrag beschreibt Jurat die Integration von Randelovic als großen Gewinn: "Markos gute Laune und seine Fähigkeit, sich auch über andere Dinge als nur die Pflege zu unterhalten, haben alle begeistert."

Herausforderungen und Erfolge

Randelovic berichtet von seinen ersten Eindrücken: "Meine Kolleginnen und Kollegen waren sehr freundlich und die Atmosphäre half mir sehr." Die Anerkennung seiner Ausbildung aus Serbien stellte allerdings eine Herausforderung dar, weil Prüfungen und der Nachweis des Sprachniveaus B2 erforderlich waren. "Die Doppelbelastung aus Arbeiten und Lernen war anstrengend, aber es hat sich gelohnt", so Randelovic.

Jurat erinnert sich, dass sie anfangs skeptisch war. "Die ersten Erfahrungen mit albanischen Fachkräften waren etwas chaotisch, aber diesmal war alles besser organisiert." Die Unterstützung durch Procurant und die Schulungen erleichterten den Prozess. "Ich war beeindruckt davon, wie gut Marko von Anfang an Deutsch sprach. Das hat vieles erleichtert", sagt sie.

Integration und kultureller Austausch

Das Unionhilfswerk erleichterte Randelovic die Integration durch die Bereitstellung einer Wohnung und verschiedene Events. "Besonders schön war ein Escape Room, den wir als Team besuchten", erinnert sich Randelovic. Die praktische Arbeit in Deutschland half ihm, die Theorie und rechtlichen Hintergründe der deutschen Pflegepraxis kennenzulernen.

Jurat hebt die positiven Reaktionen der Klienten hervor. Einige Frauen, die zuvor männliche Pflegekräfte abgelehnt hatten, wollten plötzlich nur noch von Randelovic gepflegt werden. "Einige witzelten sogar darüber, ihn heiraten zu wollen", erzählt sie lachend.

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