Wie die AWO ihren CO2-Fußabdruck verringern will
Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt will Klimaschutz in der Pflege etablieren und wollte wissen, wie hoch der CO2-Fußabdruck von 90 Einrichtungen der AWO ist. Über das hauseigene Projekt "klimafreundlich pflegen" sollen sowohl der Wert an sich als auch potenzielle Einsparungsmöglichkeiten definiert werden. Ein Drittel der Ergebnisse liegt nun vor.
Nach Auswertung der Erhebung für die ersten 27 Einrichtungen lässt sich feststellen, dass ein Pflegeplatz im Durchschnitt sieben Tonnen CO2 im Jahr verursacht. Der größte Posten entfällt dabei auf die Bewohner, sie emittieren im Schnitt 3,4 Tonnen CO2 pro Jahr und kommen somit fast auf die Hälfe der Emissionen. Mit fast 25 Prozent ist die Heizung die zweitgrößte Quelle, gefolgt von Strom und Mobilität mit jeweils neun Prozent.
Insgesamt konnten die untersuchten Einrichtungen fast 1.600 Tonnen CO2 einsparen. Vor allem im Bereich Verpflegung konnte der CO2-Ausstoß reduziert werden, indem weniger Fleisch angeboten und die Menge des Speiseabfalls verringert wurde. Im Energiebereich sorgte der Wechsel zu Öko-Strom für positive Effekte, ebenso wie der Einsatz von LED-Leuchtmitteln oder die Nutzung einer zentralen Raumtemperatursteuerung durch Thermostate.
Sobald die finalen Zahlen für alle 90 untersuchten Einrichtungen erhoben seien, sollen die gesammelten Erkenntnisse in andere Einrichtungen innerhalb und außerhalb der AWO getragen werden, um auch dort die Einsparung von CO2 auf den Weg zu bringen.
Damit die AWO aber ihr selbstgestecktes Ziel der Klimaneutralität vor dem Jahr 2040 auch erreichen kann, wird sie eigenen Erkenntnissen nach um umfangreiche energetische Sanierung nicht umhinkommen. Dies sei aber laut Claudia Mandrysch, Vorständin des AWO Bundesverbandes, "ohne eine Anpassung der Regelfinanzierung und ohne geeignete Fördermittel seitens der Politik nicht dauerhaft zu leisten".
Sven Schneider