Forscher des Münchener Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb haben die Effektivität des bei der jüngsten Klimakonferenz in Baku vorgestellten globalen Markts für CO2-Zertifikate unter dem Dach der Vereinten Nationen angezweifelt. So würden nach einer Meta-Untersuchung von 2.346 Ausgleichsprojekten nicht wie auf dem Papier fast eine Milliarde Tonnen CO2 kompensiert, sondern nur etwa 160 Millionen. Der Rest seien "Phantom Credits", reine Luftbuchungen. Süddeutsche

Für mehr Klimagerechtigkeit ruft UN-Generalsekretär António Guterres im Rahmen der Weltklimakonferenz in Aserbaidschans Hauptstadt Baku dazu auf, dass Flugreisen und Schifffahrt teurer werden müssten. Die Regierungschefs sollten "Luft- und Schifffahrt mit Abgaben belegen, ebenso die Förderung fossiler Energien." Diese Einnahmen könnten dabei helfen, die Klimafinanzierung der Entwicklungsländer aufzustocken. Welt

Die niederländische Stadt Den Haag will ab dem 1. Januar 2025 "fossile Werbung" an Bushaltestellen und Bahnhöfen verbieten. Darunter fällt Werbung für Flugreisen, Kreuzfahrten, fossile Energien und Verbrenner-Autos. Die Stadt ist nach eigenen Angaben weltweit die erste mit einem solchen Verbot. Weitere niederländische Städte ziehen ähnliche Schritte in Erwägung, um den Klimaschutz zu fördern. Die Reisebranche klagt gegen das Verbot; ein Gerichtsurteil wird bald erwartet. Tagesschau

Die Letzte Generation ist von ihren Klebeaktionen abgekommen, zumindest wenn es um den Flughafen Kassel-Calden geht. Denn statt Blockade mit dem eigenen Körper haben die Klimaaktivisten nun Bäume auf dem Rollfeld gepflanzt, um auf die Nutzlosigkeit des hessischen Regional-Airports hinzuweisen. Böse Zungen könnten behaupten, es wären auch bei anderen Aktionen kaum Flüge an dem verkehrsschwachen Flughafen ausgefallen. Aerotelegraph

Reisebüros haben ab sofort nach vorheriger Registrierung die Möglichkeit, den CO2-Ausstoß von Flügen und Hotelübernachtungen kostenlos auf der neuen Plattform Klimalink zu berechnen. Damit liefert die von der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris und dem DRV ins Leben gerufene Initiative erstmals Emissionsdaten für Pauschalreisen.

Trotz des weltweiten Anstiegs der Reisegäste ist der CO2-Ausstoß des Tourismussektors laut dem World Travel & Tourism Council (WTTC) erstmals gesunken. Im Jahr 2023 sank der Anteil der durch den Tourismus verursachten globalen Emissionen demnach auf 6,7 Prozent, nachdem er 2019 noch bei 8 Prozent gelegen hatte. Offenbar ist die Entkopplung von Wachstum und Emissionen möglich. Laut WTTC wächst der Sektor, während seine Umweltbelastung sinkt. FVW

Vier Wohlfahrtsverbände fordern von der Bundesregierung ein Investitionsprogramm, um Pflegeheime und andere soziale Einrichtungen energetisch zu sanieren und auf erneuerbare Energien umzustellen. Ohne finanzielle Unterstützung sei Klimaschutz nicht machbar, so AWO, Caritas, Diakonie und der Paritätische Gesamtverband sowie die Klima-Allianz Deutschland. Das Ziel: Kosten senken und Bewohner besser schützen.

Für Reisebüromitarbeiter, "denen nachhaltiges Reisen am Herzen liegt", hat der Veranstalter am 25. September ab 8:30 Uhr ein Webinar aufgelegt. Darin erfahren Interessierte, was Klimaschutz mit Menschenrechten zu tun hat und wie es Studiosus mit dem Thema Nachhaltigkeit hält. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Studiosus (Anmeldung)

Ein Klimaaktivist der "Letzten Generation" steht jetzt wegen schwerer Sachbeschädigung in drei Fällen vor Gericht. Bei einer Farbattacke im Luxushotel Miramar auf Sylt im Juni 2022 verursachte der 20-Jährige zusammen mit Mitstreitern einen Schaden von rund 37.000 Euro. Insgesamt beläuft sich der Sachschaden durch Aktionen auf Sylt und in Neustadt in Holstein auf 355.000 Euro. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. Hamburger Abendblatt

Die Betreiber der Fleesensee-Hotels und Resorts planen, ab 2027 ihre Anlagen mit Erdwärme aus über 1.000 Metern Tiefe zu versorgen. Nach Abschluss der Machbarkeitsstudie im September soll der Bau ab 2025 beginnen, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2027 geplant. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 21 Millionen Euro, das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt das Vorhaben. Läuft alles nach Plan, sollen die Hotels- und Spa- Anlagen künftig mit Erdwärme versorgt werden. Nordkurier