Verdi fordert acht Prozent mehr Geld von kommunalen Trägern
Kommunale Pflegeheime stehen möglicherweise vor einem weiteren immensen Kostenschub. Die Gewerkschaft Verdi hat für die kommende Tarifrunde im Öffentlichen Dienst eine Forderung von acht Prozent mehr Geld vorgelegt. Höhere Zuschläge, bezahlte Pausen und die Flexibilisierung der Arbeitszeit mittels eines Zeitkontos steht ebenfalls auf dem Wunschzettel. Die Arbeitgeber winken ab und nennen als Orientierungsgröße zwei Prozent.
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Die Tarifverhandlungen beginnen erst im Januar, doch Verdi hat schon mal einen Pflock eingeschlagen: acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro pro Monat. Doch damit nicht genug. Die Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten müssten erhöht werden, fordert Verdi, womit auch die Pflege gemeint sein dürfte.
Auch die Pausenforderung trifft die Pflege. Fast überall im Öffentlichen Dienst würden gesetzlich vorgeschriebene Pausen bei Wechselschichtarbeit in die Arbeitszeit eingerechnet und bezahlt, nur in Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie Krankenhäusern nicht. "Das wollen wir ändern", so Verdi, "auch dort müssen die Pausen bei Wechselschichtarbeit endlich bezahlt werden".
Im Forderungskatalog steht auch ein neues Arbeitszeitkonto, über das die Beschäftigten individuell verfügen können, ob zum Beispiel Überstunden am Ende des Monats ausgezahlt oder auf dem Konto gutgeschrieben werden. Auch Zahlungen wie Zuschläge, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sollen alternativ auf das Arbeitszeitkonto eingezahlt werden können. Jeder Beschäftigte soll selbst entscheiden, ob er mit den angesparten Stunden seine wöchentliche Arbeitszeit reduziert, zusätzliche freie Tage oder eine längere bezahlte Auszeit nimmt.
Die Arbeitgeberseite hält die Forderung angesichts der Haushaltslage von Bund und Kommunen für viel zu hoch. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hält die Inflationsrate von zwei Prozent als Orientierungsgröße für einen Abschluss.
Thomas Hartung