Nachtdienst heißt für manche, Verantwortung für 80 Menschen
Pflegekräfte nachts allein zuhause: In der Langzeitpflege sind Pflegefachkräfte beim Nachtdienst oft auf sich gestellt. Vielfach ohne weitere Unterstützung betreuen die meisten mehr als 40 Pflegebedürftige, zeigt eine Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), an der fast 1.000 Pflegekräfte in der stationären Langzeitpflege teilgenommen haben.
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Die Mehrheit der Pflegekräfte betreut in ihrer Nachtdicht mehr als 40 Bewohner. 19 Prozent gaben an, für mehr als 80 Pflegebedürftige verantwortlich zu sein, 32 Prozent sind für 40 bis 79 Menschen zuständig. 27 Prozent gaben an, zwischen 20 und 39 Pflegebedürftige zu beaufsichtigen, 13 Prozent kümmern sich um weniger 20 Bewohner.
Fast 40 Prozent der Pflegefachkräfte sagen, dass sie alleine für den Nachtdienst zuständig sind. 46 Prozent haben Unterstützung durch mindestens eine Hilfskraft, nur 18 Prozent durch eine weitere Fachkraft.
"Leider bestätigen sie zu Teilen unsere Befürchtungen“, sagt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. "Die Zahlen zeigen eine erhebliche Belastung der beruflich Pflegenden mit einer viel zu hohen Zahl von Bewohnern, um die sie sich nachts kümmern müssen. Manche schreiben, dass es mehr als hundert seien." So könne man niemandem gerecht werden, "geschweige denn gut und sicher pflegen".
Trotz der großen Verantwortung fühlen sich 46 Prozent der Pflegefachkräfte sicher bei ihrer Arbeit im Nachtdienst. 26 Prozent schätzen ihre Situation als unsicher ein, der Rest sagt "weder noch". Interessant ist, dass die Fachkräfte, die nachts mehr als 40 Pflegebedürftige betreuen, sogar zu 55 Prozent sicher in ihrem Job sind.
Thomas Hartung