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24. März 2025 | 21:21 Uhr
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Initiative hält Digitalisierung der Pflege für unzuverlässig

Das Verbändebündnis "Digitalisierung in der Pflege" fordert von der Bundesregierung verbindliche Maßnahmen und mehr Verlässlichkeit. Ein Faktencheck des Bündnisses zeigt: Keine der untersuchten gesetzlichen Digitalisierungsmaßnahmen wurde fristgerecht umgesetzt. Die Verbände fordern klare Strategien, rechtliche Sicherheit und eine tragfähige Finanzierung, um Pflegeeinrichtungen nicht länger mit Ankündigungen ohne Umsetzung zu belasten.

Bei dem Faktencheck zu neun ausgewählten Maßnahmen habe sich gezeigt, dass keine einzige gesetzte Frist eingehalten wurde – darunter die Einführung des E-Rezepts, der elektronischen Patientenakte für alle oder der vollelektronischen Abrechnung nach SGB V. Zwischen Ankündigung und Umsetzung des E-Rezepts etwa lagen zwei Jahre. "Die einzige Konstante ist die Unzuverlässigkeit", lautet das ernüchternde Fazit des Bündnisses.

Pflege als gleichwertiger Teil der Gesundheitswirtschaft

Die Verbände fordern, dass Pflegeeinrichtungen innerhalb der Gesundheitswirtschaft stärker berücksichtigt werden. Für die neue Legislaturperiode brauche es verlässliche Rahmenbedingungen, Planungssicherheit und wirtschaftliche Freiheit, um Investitionen in digitale Infrastruktur überhaupt zu ermöglichen. Ziel müsse es sein, die Pflege dauerhaft als zentrale Säule der Gesellschaft zu stärken.

Vier Forderungen für nachhaltige Digitalisierung

Das Bündnis verlangt einen nationalen Strategieplan mit konkreten Leitlinien bis Ende 2025 sowie messbare Fortschritte bis Anfang 2026. Digitale Teilhabe solle gefördert, neue Berufsfelder an der Schnittstelle von Pflege und Technik geschaffen und Digitalkompetenz in der Aus- und Weiterbildung verankert werden. Zudem brauche es einen klaren Rechtsrahmen, eine reformierte Refinanzierung gesetzlicher Vorgaben und einen Innovationsfonds zur Förderung digitaler Infrastruktur. Nur unter diesen Voraussetzungen könne die Digitalisierung in der Pflege gelingen.

Pascal Brückmann

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