Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

27. März 2025 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Start-up Lindera gibt Zulassungsprozess für DiPa auf

Das Zulassungsverfahren für die erste Digitale Pflegeanwendung (DiPa) nach SGB XI endet ohne Erfolg: Das Berliner Start-up Lindera hat den Antrag auf Aufnahme seiner Sturzprophylaxe-App in das DiPa-Verzeichnis zurückgezogen. In einer öffentlichen Stellungnahme begründet Gründerin Diana Heinrichs diesen Schritt mit rechtlichen und inhaltlichen Mängeln im Verfahren und einer fehlenden pflegepraktischen Perspektive bei der prüfenden Behörde.

Heinrichs Diana Gründerin Lindera.jpg

Lindera-Gründerin Diana Heinrichs gibt entnervt auf, ihre erfolgreiche Sturz-App als Digitale Pflegeanwendung zuzulassen

Anzeige
Draco

Nützliche Downloads (Formulare, Broschüren etc.) für die Pflege

Im praktischen Downloadbereich von DRACO® kannst du kostenfrei Formulare, Broschüren und Lernmaterialien ganz einfach herunterladen. Zum Beispiel einen Patientenüberleitungsbogen, das Wundkompendium oder eine Übersicht zur Dekubitus Klassifizierung. Jetzt kostenfrei entdecken

Heinrichs kritisiert, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Kriterien aus der Digitalen Gesundheits-App (DiGA) auf Pflege-Apps übertragen habe. Dies sei fachlich falsch, da SGB V und SGB XI unterschiedliche Anforderungen formulierten. Die Entscheidungsprozesse des BfArM bezeichnete sie als "willkürlich, fachfremd und voreingenommen". Es habe über 30 Nachforderungen kurz vor Fristende, unvollständige Akteneinsicht und mangelhafte Kommunikation gegeben.

Keine einzige DiPa-Zulassung in vier Jahren

Lindera steht mit ihrer Kritik nicht allein. Auch der Deutsche Pflegerat und der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe sehen in der bisherigen Praxis des BfArM eine unzureichende Berücksichtigung der pflegerischen Realität. Bislang wurde noch kein einziger DiPa zugelassen, obwohl das Gesetz zur Modernisierung der Pflege bereits seit fast vier Jahren in Kraft ist.

Lindera will sich nun anderen Projekten widmen. Die Sturz-App, die mithilfe von KI Bewegungsdaten analysiert und individuelle Risikoprofile erstellt, war ursprünglich als Modell für digitale Prävention gedacht. Nun sollen weitere digitale Pflegeinnovationen folgen. Heinrichs Resümee: "DiPa ist nicht gewollt."

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.

Anzeige SocialFactoring