Altersdiskriminierung betrifft die Hälfte der Menschen
Nach einer Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist fast die Hälfte der Menschen in Deutschland schon einmal wegen ihres Alters diskriminiert worden. Am höchsten ist der Anteil mit 52 Prozent bei den 16- bis 44-Jährigen. Dies ist unter anderem auf eine höhere Sensibilität für Ungleichbehandlungen bei den Jüngeren zurückzuführen. Bei den über 65-Jährigen liegt der Anteil bei 35 Prozent. Die Digitalisierung benachteiligt Ältere in besonderer Weise.

iStock Viktor Aheiev
Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland ist bereits wegen ihres Alters diskriminiert worden
Hilfe bei Inkontinenz durch Blasenschwäche und Übergewicht
Übergewicht ist in Deutschland weit verbreitet: Rund 54 Prozent der Erwachsenen sind betroffen, einschließlich Adipositas. Besonders ältere Menschen leiden häufiger darunter. Ein zu hohes Körpergewicht belastet den Beckenboden und kann zu Blasenschwäche führen. Etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland kämpfen mit Adipositas und begleitender Urin-Inkontinenz, was häufig zu sozialer Isolation und noch mehr Gewicht führt. Mehr erfahren
Schwierig werde es zum Beispiel, wenn Kommunikation nur noch über das Internet möglich sei und analoge Angebote in vielen Lebensbereichen einfach wegfielen, sagt Regina Görner, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). "Dass man sich Hilfe suchen muss in Feldern, die man früher ohne fremde Unterstützung problemlos bewältigt hat, empfinden Ältere zu Recht als massive Rücksichtslosigkeit und als Entwertung ihrer Lebensleistung", sagte Görner gegenüber dem Ärzteblatt. "Digital only" würde gar zum politischen Programm erhoben. "Das können wir als BAGSO nicht hinnehmen", so Görner. Um die Missstände einzudämmen, schlägt Ferda Ataman, die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, einen Nationalen Aktionsplan Antidiskriminierung vor.