Biva kritisiert Privatisierung in der Pflege
Laut der Antwort des Bremer Senats auf eine Große Anfrage sind in stationären und ambulanten Senioren- und Pflegeeinrichtungen in Bremen die Anzahl der Beschwerden und Mängelfeststellungen bei privaten überregional tätigen Trägern deutlich höher als in Einrichtungen in gemeinnütziger Trägerschaft. Reinhold Leopold, Regionalbeauftragter der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (Biva), kritisiert daraufhin die Organisation der Pflege in Deutschland.

Biva
Reinhard Leopold kritisiert private Betreiber in der Pflege
So stemmen Sie den Generationswechsel in der Pflege
Bis 2035 wird rund jede fünfte Pflegefachkraft altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden – und die nachrückende Generation Z bringt völlig neue Erwartungen mit. Wer junge Fachkräfte binden und gleichzeitig wirtschaftlich handlungsfähig bleiben will, braucht klare Strategien, zeitgemäße Strukturen und ausreichend Liquidität. Mit Factoring lassen sich Investitionen in Personal und Digitalisierung auch in angespannten Zeiten stemmen. Care vor9
Pflegebedürftigkeit dürfe grundsätzlich kein Renditeobjekt sein, die pflegerische Versorgung in Deutschland sei aber wettbewerbsorientiert organisiert, sagt Leopold. "Das marktwirtschaftliche Prinzip bedingt, mit wenig Input möglichst viel Output zu generieren. Wenn das im großen Stil betrieben wird, ist das für die Pflegequalität fatal, denn das größte Sparpotential liegt bei den Personalkosten", so Leopold weiter.
Er fordert die Regierung auf, dafür zu sorgen, dass festgestellte Mängel in Pflegeeinrichtungen zeitnah beseitigt werden. Andernfalls sollten harte finanzielle Sanktionen folgen. Das sei insbesondere für private, stark renditeorientierte Anbieter der einzige Grund festgestellte Qualitäts- und Leistungsmängel schneller zu beseitigen oder zu vermeiden.