Berliner Start-up Kenbi übernimmt insolvente Lioncare
Hoffnung für den in finanzielle Schieflage geratenen Pflegedienst Lioncare. Der Anbieter, der zu den größten ambulanten Pflegediensten in Brandenburg zählt, hatte im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Jetzt wurde bekannt, dass das Pflege-Start-up Kenbi das Unternehmen übernehmen will. Etwa 2.200 Pflegekunden an 14 Standorten betreute Lioncare bislang, durch den Zusammenschluss beider Unternehmen wächst der Kundenstamm nun auf insgesamt rund 4.000 in fünf Bundesländern.
Neues DRACO-Fallbeispiel: Schürfwunde am Knie
Wenn ein einfaches Pflaster nicht mehr ausreicht:
Ein 2-jähriges Mädchen zog sich eine kleine Schürfwunde am Knie zu, welche nicht abheilte, sondern mit der Zeit immer größer wurde. Erfahre, wie am Ende dennoch eine Wundheilung ohne Narbenbildung erreicht werden konnte. Zum kostenfreien Fallbeispiel
Anfang kommenden Jahres soll über den Sanierungsplan abschließend entschieden werden, berichtet Lioncare. Die Mitglieder des Gläubigerausschusses hätten der Fortführung des Geschäftsbetriebs, der Eigenverwaltung sowie der Bestellung von Rechtsanwalt Florian Linkert zum Sachwalter zugestimmt.
Der Sanierungsexperte von der Kanzlei BBL überwacht mit seinem Team das Sanierungsverfahren. Rechtsanwalt Kristof Biehl unterstützt die Geschäftsführung bei allen rechtlichen Entscheidungen. "Über einen M&A-Investorenprozess konnten wir Kenbi als neuen Investor identifizieren und für das Investment gewinnen", berichtet Biehl gegenüber Care vor9.
Kenbi wurde 2019 als Pflege-Start-up gegründet und betreibt selbst als mittlerweile achtgrößter privater Anbieter in Deutschland dutzende ambulante Pflege-Teams in drei Bundesländern. Kenbi entwickelt darüber hinaus eigene Apps, die sowohl Pflegekräfte in ihrer Arbeit unterstützen, als auch Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und -produkten für Pflegekunden ermöglichen.
"Kenbi soll neuer Alleingesellschafter werden und künftig auch als Marke für die bisherigen Lioncare-Aktivitäten dienen", so Biehl. Lioncare werde nur noch als Tochtergesellschaft geführt. Im Rahmen der bisherigen Sanierung habe man schon einige unrentable Lioncare-Standorte geschlossen und auch fast 100 Stellen abgebaut. Aktuell sind noch 630 Mitarbeiter bei Lioncare beschäftigt. Biehl zeigte sich zuversichtlich, dass die Gläubiger im Januar der Sanierung zustimmen werden.
Pascal Brückmann