Wie AR-Brillen der ambulanten Pflege helfen können
Die FH Wiener Neustadt hat den Einsatz von Augmented Reality (AR) zur Unterstützung mobiler Pflegekräfte getestet. Im Rahmen des Forschungsprojekt "Care about Care" wurde dazu eine technologische Lösunge für AR-Brillen entwickelt. Das Gerät und die Software kommen zum Einsatz, wenn die Pflegekraft vor Ort Rat aus der Ferne braucht, etwa bei der Wundversorgung.
Eine mobile Pflegekraft steht vor einer unerwarteten Herausforderung: Eine komplizierte Wunde, die sofortige fachliche Begutachtung erfordert. Anstatt auf den nächsten Besuch eines Wundexperten zu warten, erhält die Pflegekraft Hilfe durch den Fernunterstützungsservice "Remote Care Assist" (RCA). Durch die AR-Brille sehen ausgebildete Wundprofis dasselbe wie der Mitarbeiter vor Ort. Live per Bild- und Tonübertragung können sie aus der Ferne direkt an der Situation teilnehmen und fachliche Unterstützung geben.
Im Projekt wurde die RCA-Smartphone-App sowie die Hololens-Datenbrille über fünf Monate in Österreich und Luxemburg getestet. In Österreich nahmen 265 Personen an den Tests der App teil, in Luxemburg 51 Personen. Zusätzlich wurde die Hololens in Testcentern mit 20 Pflegekräften eingesetzt. In Österreich wurden 310 Anrufe mit einer Gesamtdauer von 21,5 Stunden und in Luxemburg 161 Anrufe mit einer Dauer von elf Stunden durchgeführt.
"Die Möglichkeit, dass ein Experte aus der Ferne die Situation vor Ort direkt sehen und unterstützen kann, hat sich als großer Vorteil erwiesen", sagt Cornelia Schneider von der FH Wiener Neustadt. Die Rückmeldungen seien überwiegend positiv gewesen. Technische und organisatorische Herausforderungen, wie Personalengpässe und schlechte Internetabdeckung hätten bewältigt werden können.
Detaillierte Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und sollen zur Weiterentwicklung der Technologie beitragen. Mehr Informationen bietet die Website Care about Care.