Vier Tipps für den Pflegeheim-Garten
Bunt soll er sein, blumenreich – ja, sicherlich. Aber bei einem Pflegeheim-Garten geht es um mehr als Ästhetik: Er soll die Sinne reizen, für Begegnungen sorgen, zum Verweilen einladen. Wie das funktionieren kann, zeigt das Seniorenzentrum St. Gerhardus in Drolshagen, in Nordrhein-Westfalen, mit seinem Sinnesgarten.
1. Tipp: Gut begehbare und barrierefreie Wege
Das St. Gerhardus hat beim Bau des Rundweges auf Stationen (Bänke etc.) geachtet, an denen sich Besucher ausruhen können. Der Weg ist so angelegt, dass auch Rollstühle fahren können. Liegt ein Pflegeheim nah am Straßenverkehr, ist eine Hecke um den Garten empfehlenswert, um den Geräuschpegel zu senken und Geborgenheit zu schaffen.
2. Tipp: Auch an Kinder und Jugendliche denken!
"Es geht uns darum, den Garten offen zu gestalten", sagt die Leiterin und Seelsorgebeauftragte des Zentrums. Der Park von St. Gerhardus soll Begegnungen zwischen Alt und Jung ermöglichen. Attraktiv für Jugendliche und Kinder sind vor allem an heißen Tagen ein großer Teich, Strandkörbe und Bänke. Außerdem gibt es eine Vogelvoliere, einen vielseitigen Baumbestand und Sportgeräte.
3. Tipp: Bewohner mit anpacken lassen
Früher war die Parkanlage des St. Gerhardus ein Klostergarten. Heute gibt es Hochbeete mit Obst und Gemüse. In einem Eck entsteht ein Frühbeet. Sei es beim Säen, Pflanzen, Ernten oder beim späteren Verarbeiten: Viele packen gern mit an und freuen sich, wenn ihre individuellen Fähigkeiten gefragt sind. So können handwerklich geschickte Bewohner im St. Gerhardus etwa ein Insektenhotel basteln. Andere graben die Erde um, zupfen Unkraut und halten das Hochbeet in Schuss. Es fördert Gemeinschaftsgefühl, wenn auch Angehörige, Freunde und Nachbarn mitmachen.
4. Tipp: Zu kleinen Kraftübungen animieren
Grundsätzlich regt ein Garten dazu an, mehr Zeit draußen zu verbringen. Zusätzlich zu den (Rund-)Wegen, können Bewegungsstationen und Sportgeräte dafür sorgen, dass sich Senioren mehr bewegen. Es bieten sich beispielsweise an:
- Beintrainer, die vor Sitzbänken angebracht sind
- Installationen, die Arm- und Rückenmuskulatur stärken
Auch im Herbst und Winter ist ein Garten ein echtes Geschenk: Struwe beobachtet, dass er auch bei schlechtem Wetter die Senioren nach draußen lockt. So ist er letztlich auch ein großer Gesundheitsfaktor, denn er fördert Bewegung und Reize (Licht, Temperatur, Wind), was sich positiv auf Durchblutung, Appetit und Schlaf auswirkt.
Kirsten Gaede