Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

13. April 2023 | 07:00 Uhr
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Pilotprojekt: Rettungsdienst und Altenhilfe kooperieren

Weil immer mehr Menschen mit Unterstützungsbedarf allein leben, nehmen Fälle von häuslicher Unterversorgung, Isolation und auch Verwahrlosung zu. Dass sie soziale Unterstützung benötigen, stellt sich oft erst heraus, wenn wegen gesundheitlicher Probleme der Rettungsdienst gerufen wird. Ein Pilotprojekt in Wiesbaden setzte an dieser Stelle an und konnte Krankenhauseinweisungen reduzieren.

Rettungswagen Krankenwagen Blaulicht iStock filmfoto.jpg

Nicht immer sind es medizinische Notfälle, wenn der Rettungsdienst gerufen wird

Bei dem Projekt "Schnittstellenmanagement bei Krankenhausaufnahme und -Entlassung" handelt es sich um eine Kooperation zwischen Rettungsdiensten und den Beratungsstellen für selbstständiges Leben im Alter des Sozialdezernats der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. 

Die Rettungskräfte überprüften bei ihren Einsätzen nicht nur den gesundheitlichen Status des Notrufenden, sondern anhand eines Meldebogens mit vorgegebenen Kategorien auch das Vorliegen möglicher sozialer Bedarfe. Nach der medizinischen Versorgung entschieden die Rettungskräfte, ob das Amt für soziale Arbeit zusätzlich eingeschaltet wurde. Die Mitarbeiter der Beratungsstellen gaben innerhalb von fünf Werktagen nach Meldung eine Rückmeldung über die Versorgung der Person an den Rettungsdienst, berichtet das Kuratorium Deutsche Altershilfe

Die zumeist älteren Notruf-Patienten mit sozialem Betreuungsbedarf seien über die Beratungsstellen gut versorgt worden. Das Projekt leiste einen Beitrag zur Reduzierung von Krankenhauseinweisungen ohne klinisch-medizinische Indikation. Eine Weiterentwicklung der Notfallversorgung vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen erfordere in zukünftigen Diskussionen um vermeidbare Klinikaufenthalte eine Betrachtung über die Grenzen von Altenhilfe und Gesundheitswesen hinweg, glaubt Dr. Petra Schönemann-Gieck, die das Projekt wissenschaftlich begleitete. Den Abschlussbericht des Projekts gibt es kostenlos zum Download.

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