Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

12. Januar 2025 | 11:04 Uhr
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Pausen sind Chefsache

Beim Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) denken viele zuerst an Programme und Kurse, zum Beispiel zu Entspannung und Rückengesundheit. Alltägliche gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Pausen stehen dagegen selten im Fokus. Dabei sind sie die Basis des BGM, meint Teja Flanhardt von der AOK Bayern und erklärt, was Führungskräfte tun können, damit Mitarbeiter eine erholsame Pause erleben.

Führungskräfte tun gut daran, mit gutem Beispiel voranzugehen und selbst auf regelmäßige Pausen zu achten

"Führungskräfte in der Pflege haben die Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem Pausen als wichtiges Element der Arbeitskultur anerkannt werden. Es ist deshalb unerlässlich, dass sie Pausen bewusst organisieren und für eine sinnvolle Gestaltung sorgen", sagt Flanhardt. Das beginne damit, dass Führungskräfte selbst regelmäßig Pausen machten und deren Bedeutung vorlebten. "Damit geben sie ein positives Beispiel, das auch das Team motiviert, Pausen aktiv zu nutzen."

Eine gute Pause sollte den Pflegekräften die Möglichkeit geben, verschiedene Bedürfnisse zu befriedigen. Zunächst stünden die körperlichen Bedürfnisse wie Essen, Trinken und Sitzen im Vordergrund. Aber auch soziale und seelische Bedürfnisse sind wichtig:

  • Ein gemeinsames Frühstück kann nicht nur den Hunger stillen, sondern auch den Teamgeist fördern.
  • Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken.
  • Kurze Entspannungsübungen wie Atemtechniken oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und die psychische Gesundheit zu fördern.
  • Ausgleichsübungen gegen Muskelverspannungen können körperlichen Belastungen im Pflegeberuf entgegenwirken.

Führungskräften empfiehlt Flanhardt:

  • mit den Beschäftigten über die Bedeutung von Pausen zu sprechen und deren Rückmeldungen ernst zu nehmen;
  • klar über Pausenzeiten, -orte und -inhalte zu informieren – mündlich, aber auch im Intranet oder im Mitarbeitermagazin;
  • das Team zu motivieren, die Pausensituation regelmäßig zu reflektieren und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen. "Dies kann durch regelmäßige Umfragen, Workshops oder Teamgespräche geschehen", sagt Flanhardt.

Die AOK Bayern hat einen Online-Selbstcheck "Wie machen wir Pause?" entwickelt, mit dem Führungskräfte ihre Pausenorganisation, -gestaltung und -kommunikation analysieren können. Die Auswertung zeigt möglichen Verbesserungsbedarf auf und gibt anhand von Praxisbeispielen Anregungen für eine gesunde Pausengestaltung.

Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste können sich auch an eine der großen Krankenkassen wenden, wenn sie Unterstützung beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement wünschen. So hat die AOK Bayern im Jahr 2023 insgesamt knapp 200 stationäre Pflegeeinrichtungen mit Aktivitäten beispielsweise zu Stressbewältigung und Bewegung unterstützt.

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