Können Pflegeroboter soziale Bindungen herstellen?
"Manche Menschen haben einen natürlichen Beißreflex, wenn sie hören, es könnten eines Tages Roboter durch die Flure von Pflegeeinrichtungen rollen", schreibt Jonas Simmerlein vom Lehrstuhl für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien. Er unterscheidet zwischen technischen und sozialen Robotern und stellt ganz unterschiedliche Anforderungen an sie.

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Können Roboter sozial agieren?
"Anders als hydraulische Arme, die Pflegenden beim Umbetten helfen, oder autonome Tablettenträgern, weisen Social Robots Eigenschaften auf, die sie als eigenständiges, soziales Gegenüber qualifizieren. Sie ermöglichen eine soziale Bindung, manche fordern sie sogar", erklärt Simmerlein den Unterschied. Ein sozialer Roboter müsse sich als vertrauenswürdig und glaubwürdig qualifizieren, auf die Emotionen des Gegenübers reagieren und eine Persönlichkeitsstruktur suggerieren.
Pflege sei ein hochkomplexer und sozial vielschichtiger Prozess, der auf der Lösung von profanen technischen Herausforderungen genauso wie auf zwischenmenschlichen Beziehungen beruhe. Während die Frage, ob Roboter für Ersteres geeignet sind, zweifellos mit Ja zu beantworten sei, scheint für Simmerlein Letzteres noch ungeklärt.