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21. Juli 2024 | 14:08 Uhr
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KI soll bei Planung und Dokumentation in der Pflege helfen

Das Fraunhofer-Institut erforscht den praktischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Pflegeeinrichtungen. Für das Projekt "Viki pro" wurde eine Web-Anwendung entwickelt, die Pflegekräfte bei der Planung und Dokumentation unterstützt. KI soll die Versorgungsqualität verbessern und Pflegekräfte entlasten. "Unser Ziel ist eine effiziente Planung von fallspezifisch optimalen Pflegeleistungen", erklärt Projektleiter Alexander Scherrer. Erste Tests bei Caritas und Johannitern starten diesen Sommer.

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Die Künstliche Intelligenz von Viki pro schlägt fallspezifische Maßnahmen vor

Viki pro steht für "Versorgungsintegrierte Künstliche Intelligenz im professionellen Pflegeprozess". Die Anwendung des Fraunhofer Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) ermöglicht die Erhebung individueller Pflegebedarfe und die Planung geeigneter Maßnahmen mithilfe von digitalisiertem Fachwissen und KI. Das System unterstützt Pflegekräfte durch eine präzise Erfassung von Falldaten und die Erstellung einer Risikomatrix. Zu den erfassten Faktoren gehören zum Beispiel Bettlägerigkeit, Selbstversorgung, Übergewicht, Depressionen, Müdigkeit bei täglichen Aktivitäten und kognitive Beeinträchtigungen. Auf Basis dieser Daten und des digitalisierten Pflegewissens schlägt die KI geeignete Pflegemaßnahmen vor.

Digitale Assistenz für die Pflegeplanung

"Unser Ziel ist es, eine effiziente Planung von fallspezifisch optimalen Pflegeleistungen auf der Grundlage von vorhandenem Experten- und Erfahrungswissen zu ermöglichen", sagt Scherrer, stellvertretender Abteilungsleiter Optimierung in den Life Sciences am Fraunhofer ITWM. Das System ersetze das manuelle und oft fehleranfällige Aussuchen und Abwägen von Maßnahmen durch automatisierte Vorschläge, die Pflegekräfte dann basierend auf ihrer Erfahrung abwägen und auswählen können.

Ein erster Prototyp des Systems wird diesen Sommer in den Pflegeeinrichtungen der Caritas und der Johanniter erprobt. Nach der Durchführung der Pflegemaßnahmen können die Pflegekräfte deren Wirksamkeit beurteilen. Diese Daten fließen zurück in das System und werden genutzt, um zukünftige Pflegeentscheidungen weiter zu verbessern.

Caritas und Johanniter als Partner

Das Fraunhofer ITWM entwickelt das System in einem Konsortium, das Partner aus Pflegewissenschaft, Pflegepraxis, Forschung und Industrie umfasst. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt. Zu den Partnern im Konsortium gehören das August-Wilhelm Scheer Institut für digitale Produkte und Prozesse, Connext Communication, Johanniter Seniorenhäuser, Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft sowie der AOK-Bundesverband. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung koordiniert das Projekt.

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