Sanierung von insolventer Hansa-Gruppe kurz vor Abschluss
Vor über einem Jahr hat die Hansa-Gruppe mit Sitz in Oldenburg Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und seither an der Sanierung des Pflegeheimbetreibers gearbeitet. Jetzt liegt es an den Gläubigern, den Insolvenzplänen zuzustimmen. Am 31. Mai entscheiden sie, ob die Hansa-Gruppe mit den verbliebenen 19 Pflegeeinrichtungen eine Zukunft hat und den Schutzschirm verlassen kann.
"Wir sind nach den Gesprächen der vergangenen Monate sehr zuversichtlich, dass die Gläubiger den Plänen ihre Zustimmung erteilen werden", heißt es von Seiten der begleitenden Kanzlei Schultze & Braun. Allerdings hat sich der Sanierungsplan doch etwas länger hingezogen als geplant. Denn bereits Anfang Oktober sprach Schultze & Braun gegenüber Care vor9 von der "finalen Phase".
Zentrale Sanierungsmaßnahmen habe die Geschäftsführung der Hansa-Gruppe bereits umgesetzt. "Bei vier Einrichtungen hat es im Zuge der Gespräche mit dem jeweiligen Vermieter keine Einigung gegeben. Deshalb musste die Entscheidung getroffen werden, diese Einrichtungen zu schließen", so die Kanzlei auf Anfrage von Care vor9.
Schließung betreffen die stationären Pflegeeinrichtungen in Hamm, Vechtesee, Am Küstenkanal Oldenburg und das Haus Flethe in Bremen. Die Bewohner seien in andere Hansa-Häuser oder andere Einrichtungen vor Ort vermittelt und die Gebäude den Eigentümern übergeben worden. In den verbleibenden 19 Hansa-Einrichtungen laufe der Pflegebetrieb ohne Einschränkungen.
Die Restrukturierungpläne sehen zudem "einen signifikanten Beitrag der Gesellschafter zur Stärkung des Eigenkapitals der Hansa-Gruppe sowie einen Forderungsverzicht der Gläubiger vor". Einzelheiten hierzu könne man nicht nennen.
Die Gläubiger allein stimmen nun über den Insolvenzplan ab, der bei Zustimmung anschließend vom Gericht bestätigt und nach einer gesetzlichen Einspruchsfrist das Insolvenzverfahren beendet wird. Die Hansa-Gruppe hätte dann ihre Restrukturierung erfolgreich beendet. "Wir erwarten die Aufhebung des Verfahrens nach aktuellem Stand im Verlauf des Junis", so die Kanzlei.
Thomas Hartung