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30. September 2024 | 17:46 Uhr
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Mailen

Pflegeheime brauchen Staatshilfe für energetische Sanierung

Vier Wohlfahrtsverbände fordern von der Bundesregierung ein Investitionsprogramm, um Pflegeheime und andere soziale Einrichtungen energetisch zu sanieren und auf erneuerbare Energien umzustellen. Ohne finanzielle Unterstützung sei Klimaschutz nicht machbar, so AWO, Caritas, Diakonie und der Paritätische Gesamtverband sowie die Klima-Allianz Deutschland. Das Ziel: Kosten senken und Bewohner besser schützen.

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100.000 Gebäude der freien Wohlfahrt müssen in den nächsten Jahren saniert werden

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Hintergrund des Forderungspapiers Klimaschutz im Sozialbereich vorantreiben ist, dass die Klimaziele der Bundesregierung im Gebäudesektor mehrfach verfehlt wurden. Nun wollen soziale Einrichtungen ihren Teil zum Klimaschutz beitragen, doch die notwendigen Maßnahmen wie energetische Sanierungen oder der Umstieg auf erneuerbare Energien sind kostenintensiv. "Ohne zusätzliche staatliche Investitionen wird das nicht gehen", betont Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin der Klima-Allianz Deutschland.

Dringende Sanierung von Pflegeheimen

Ein Großteil der über 100.000 Gebäude der Freien Wohlfahrtspflege, darunter viele Pflegeheime, muss in den kommenden Jahren modernisiert werden. "Viele Pflegeheime müssen dringend saniert werden, um ältere und kranke Menschen besser vor den gesundheitlichen Risiken durch die zunehmende Hitze zu schützen", erklärt Michael Groß, Präsident des Arbeiterwohlfahrt Bundesverbandes. Durch energetische Sanierungen könnten zudem die Heiz- und Stromkosten langfristig gesenkt werden – ein wichtiger Faktor angesichts steigender Betriebskosten.

Förderprogramme am Bedarf vorbei

Die bestehenden Förderprogramme reichen nach Ansicht der Verbände nicht aus. Sie fordern maßgeschneiderte Lösungen mit geringeren Eigenanteilen und einem höheren Fördervolumen, damit auch soziale Träger angemessen investieren können. "Die aktuellen Programme gehen an unserem Bedarf vorbei", kritisiert Groß. Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, den spezifischen Anforderungen sozialer Einrichtungen gerecht zu werden und Finanzierungslücken zu schließen.

Doppelte Herausforderung für die Wohlfahrtspflege

Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, weist auf die schwierige Lage der Freien Wohlfahrtspflege hin: "Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung. Einerseits müssen wir den steigenden sozialen Bedarf decken, andererseits kämpfen wir mit steigenden Betriebs- und Personalkosten." Die energetische Sanierung der Einrichtungen sei ein notwendiger Schritt, um diese zukunftsfähig zu machen, doch ohne zusätzliche Mittel könne das nicht umgesetzt werden.

Appell an die Bundesregierung

Die Verbände appellieren eindringlich an die Regierung, jetzt zu handeln und in die Modernisierung der sozialen Infrastruktur zu investieren. "Wenn wir jetzt nicht handeln, zahlen sowohl die Einrichtungen als auch die von ihnen betreuten Menschen den Preis", warnt Loheide. Angesichts der Dringlichkeit fordern die Verbände zudem eine Reform der Schuldenbremse, um die nötigen Investitionen in den Klimaschutz zu ermöglichen.

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