Pflegegewerkschaft Bochumer Bund zerlegt sich selbst
Der bisherige Vorstand der Pflegegewerkschaft Bochumer Bund, Ingo Schaffenberg, ist in Abwesenheit auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung als Mitglied ausgeschlossen worden. Die Hintergründe sind unklar. Die Gewerkschaft hat auf Anfrage von Care vor9 bisher nicht reagiert. Neue kommissarische Vorsitzende sind Ulrike Schütz und Jürgen Drebes. Auf eigenen Wunsch hätten Nina Praceus, Alexander Bluhm, Dirk Malskorn und Guido Raunest den Vorstand verlassen, sagt die Gewerkschaft.
Ihr Fahrplan in die Telematikinfrastruktur
Die Digitalisierung und im Speziellen die Telematikinfrastruktur (TI) kann helfen, die Versorgung von Klient:innen und den Arbeitsalltag von Pflegekräften besser und einfacher zu gestalten. Nutzerfreundliche Anwendungen, die vernetzte Kommunikation über Fachgrenzen hinweg und die fundiertere Behandlung aufgrund einer besseren Datenlage sind nur einige der Vorteile, welche mit der TI auch für Ihre Pflegeeinrichtung möglich sind. Care vor9
Der kommissarische Vorstand weist Vorwürfe eines Putsches zurück und erklärt, dass Intransparenz und Kommunikationsmängel sie in diese Lage gebracht hätten. Und weiter: "Der Bochumer Bund ist ein demokratischer Verein und bezieht sich laut Satzung auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung."
Gegenseitige Vorwürfe
Eine vollständige Liste mit fundierten Satzungsverstößen liege Ingo Schaffenberg vor, teilt die Gewerkschaft mit. Ihm sei ordnungsgemäß eine Einladung zur außerordentlichen Vorstandssitzung mit Tagesordnung zugestellt worden und er hätte zu den Verstößen Stellung beziehen können. Genau das weist Schaffenberg in einem auf Instagram veröffentlichten Schreiben zurück. Er sagt, aus der Einladung sei nicht ersichtlich gewesen, was Gegenstand der Sitzung sein sollte und dass seine Teilnahme dringend erforderlich gewesen sei.
Deutliche Kritik auf Social Media
Um was es in dem Streit letztendlich geht, bleibt unklar und die Kommunikation des neuen Vorstands ist alles andere als transparent. Die Reaktionen auf Instagram und Facebook fallen entsprechend aus. "Sieht so die Realität des Bochumer Bundes aus. Macht, Rivalität. So wird keine große Gewerkschaft entstehen", schreibt ein User.
Ein Gewerkschaftsmitglied meint: "So langsam kommen mir gewaltige Zweifel, ob wir überhaupt schon reif genug sind für politische Vertretungen aller Coleur." Ein ehemaliger Angestellter des Bochumer Bundes meint: "Reine Heuchelei. Damit ist der Bochumer Bund tot. Wieder einmal zeigt sich, dass sich unsere Berufsgruppe mehr und mehr selbst demontiert... Wer von der Versammlung durch die Mitglieder gewählt wurde, und jetzt durch einen kleinen Kreis im Vorstand für abgesetzt erklärt wird, wurde weggeputscht."
Der Bochumer Bund hat nach eigenen Angaben eine Mitgliederzahl im vierstelligen Bereich.