Orpea-Skandal in Frankreich vernichtet Milliarden Börsenwert
Die durch ein Buch aufgedeckten Missstände haben nicht nur das Image des Pflegekonzerns Orpea ramponiert, sondern auch den Aktienkurs in den Keller geschickt und mit einem Schlag mehr als drei Milliarden Euro Börsenwert vernichtet. Die Erfolgsmeldung, dass der Umsatz von Orpea im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent gestiegen ist, half da wenig.
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Vor Bekanntwerden des Skandals kostete eine Aktie der Orpea-Gruppe noch rund 87 Euro. Dann erschien in der französischen Tageszeitung Le Monde ein Auszug aus dem Buch "Die Totengräber", in dem schwere Missstände in einem Luxuspflegeheim bei Paris berichtet wurde. Quasi über Nacht stürzte der Aktienkurs Ende Januar auf unter 40 Euro ab und hat sich seither nicht wieder erholt.
Der aktuelle Börsenwert der Orpea-Gruppe liegt bei unter 2,5 Milliarden Euro. Anfang des Jahres waren es noch 5,8 Milliarden. Der Skandal hat die Aktionäre aktuell 3,3 Milliarden Euro gekostet.
Dabei ist der international aktive Pflegekonzern vergangenes Jahr weiter gewachsen. Die Umsatz legte um 9,2 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zu. Die Region Central Europe, zu der auch die Aktivitäten in Deutschland gehören, schaffte ein Wachstum um 7,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Orpea Deutschland betreibt 191 Einrichtungen mit über 20.000 Betten und stellt damit gut 70 Prozent des Central-Europe-Geschäfts.