Korian gibt weitere defizitäre Einrichtungen auf
Statt Wachstum steht beim Pflegeheimbetreiber Korian künftig die Wirtschaftlichkeit im Fokus. Der einstige Marktführer unter den privaten Pflegeanbietern in Deutschland hatte sich bereits 2022 von zahlreichen Einrichtungen getrennt. Um wieder profitabel zu werden, setzt die französische Mutter Clariane den Schrumpfkurs fort. 2023 und 2024 sollen zusammen elf weitere defizitäre Häuser in Deutschland abgestoßen werden. Derweil verbucht der Konzern einen Millionenverlust.
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Korian konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um 7,8 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro steigern. Das sei in erster Linie auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Die höheren Einnahmen hielten aber nicht mit den gestiegenen Ausgaben stand. Allein die Lohnkosten stiegen um zwölf Prozent, dazu kam die hohe Inflation.
Die Belegung der Pflegeheime konnte kaum verbessert werden. Sie lag Ende Dezember in Deutschland bei 87,9 Prozent. Unterm Strich sank daher der operative Gewinn von Korian Deutschland vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Amortisation und Mieten (EBITDAR) um 30 Millionen Euro oder 13,2 Prozent auf 220 Millionen.
Deutschland steht für knapp ein Viertel des Gesamtumsatzes der französischen Korian-Mutter Clariane. Der Umsatz der Gruppe kletterte 2023 um 11,4 Prozent auf 5,05 Milliarden Euro. Der Pflegekonzern rutschte damit in die roten Zahlen und schloss das Jahr mit einem Verlust von 63 Millionen Euro ab. CEO Sophie Boissard setzt daher für dieses Jahr neben Qualität und Performance des Betriebs vor allem auf die Refinanzierung.
Thomas Hartung