Jeder zehnte Pflegeplatz beim BRK bleibt unbelegt
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) meldet eine alarmierende Lücke bei der Belegung seiner Pflegeeinrichtungen. Trotz einer großen Nachfrage und einer aktuellen Auslastung von 90 Prozent bleibt jeder zehnte Platz in den 124 BRK-Pflegeeinrichtungen unbelegt. Grund dafür ist der anhaltende Mangel an Pflegefachkräften, der zunehmend zur Reduzierung von Pflegekapazitäten zwingt.
Telematikinfrastruktur: Eine Branche unter Druck
Die Pflegebranche steht unter großem Druck: Personalmangel, Tariflohnbindung und wachsende Anforderungen erschweren den Alltag vieler Pflegedienste. In dieser Situation könnte die Telematikinfrastruktur (TI) den entscheidenden Unterschied machen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Versorgungsqualität zu verbessern. Allerdings ist der Weg dorthin anspruchsvoll – und die damit verbundenen Anforderungen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Care vor9
Insgesamt fehlen von den 11.639 Pflegeplätzen des BRK etwa 1.254, die aufgrund fehlender Fachkräfte nicht belegt werden können. Regional gibt es deutliche Unterschiede: Während in Unterfranken die Belegungsquote um fast sieben Prozent stieg, verschlechterte sich die Situation in Mittelfranken um über fünf Prozent.
"Die Nachfrage nach Pflegeplätzen ist da. Uns fehlen jedoch die Pflegekräfte, um diese auch zu besetzen", sagt BRK-Präsidentin Angelika Schorer. Dieser Mangel hat in den letzten Jahren zu einem kontinuierlichen Rückgang der BRK-Pflegeplatzkapazitäten geführt: Von 2022 auf 2023 verringerte sich die Anzahl der Pflegeplätze um 586, und auch 2024 wurden 315 weitere Plätze gestrichen.
Vizepräsidentin Brigitte Meyer beschreibt die aktuelle Situation als "Teufelskreis". Die Schließung von Pflegeeinrichtungen und die Reduzierung von Plätzen bedeute nicht nur eine direkte Einschränkung der Pflegeinfrastruktur, sondern führe auch zum Verlust von Fachpersonal, das sich häufig anderen Berufsfeldern zuwende und die Situation weiter verschärfe.
Thomas Hartung