Investor Aedifica in Deutschland weiter auf dem Vormarsch
Der auf Pflegeimmobilien spezialisierte Investor Aedifica baut und kauft weiter Einrichtungen in Deutschland. Aktuell sind 16 Projekte in der Pipeline. Es könnten mehr sein, bedauert der belgische Immobilienkonzern, der selbst keine Einrichtungen betreibt. Die Einnahmen aus Vermietungen sind im ersten Halbjahr um 21 Prozent auf 131 Millionen Euro gestiegen, der Gewinn des Konzerns um 27 Prozent auf 86 Millionen Euro.
Aktuell hat Aedifica in Deutschland sechs Objekte in Bau oder Renovierung, die in diesem Jahr fertiggestellt werden sollen. Das Investment beläuft sich auf 65 Millionen Euro. In der Pipeline für das kommende Jahr befinden sich zehn weitere Projekte für 88 Millionen Euro.
Der Bedarf an neuen Einrichtungen in Deutschland sei groß, es gebe aber nur wenig Grundstücke für Neubauprojekte, heißt es im Aedifica-Halbjahresbericht. Dazu kämen hohe Baukosten. Deshalb schauten Investoren derzeit eher auf Bestandsimmobilien, die sie übernehmen und renovieren könnten. Ein weiteres Problem in Deutschland sei der Personalmangel in der Pflege.
All das habe dazu geführt, dass trotz hoher Nachfrage im ersten Halbjahr in Deutschland mit 1,3 Milliarden Euro 16 Prozent weniger in Pflegeimmobilien investiert worden sei als im Vorjahreszeitraum.
Deutschland ist für Aedifica ein wichtiges Standbein. Das belgische Unternehmen besitzt hierzulande derzeit 103 Einrichtungen und zählt damit zu den großen Playern. Die deutschen Immobilien im Eigentum stehen mit 1,1 Milliarden Euro in den Büchern.
Der Name Aedifica ist allerdings wenig bekannt. Das liegt daran, dass die Einrichtungen von anderen Unternehmen wie Alloheim, Johanniter, Korian oder der Specht-Gruppe betrieben werden. Größte Partner ist Azurit mit 24 Aedifica-Einrichtungen.
Aedifica gehören aktuell 599 Einrichtungen für Senioren und Kinder in sieben europäischen Ländern. Der auf Heime spezialisierte Immobilienkonzern ist in Belgien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Irland, Niederlande und Schweden aktiv.