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19. März 2025 | 22:31 Uhr
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"Eigenständige Altenpflegeausbildung wieder einführen"

Die generalistische Ausbildung wird der Altenpflege schaden – davon war der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) von Anfang an überzeugt. Durch die aktuellen Ausbildungszahlen des Statistischen Bundesamtes sieht er sich erneut bestätigt. "Ein Zuwachs von insgesamt 220 angehenden Pflegefachkräften ist kein Grund zum Feiern", sagt BPA-Präsident Bernd Meurer und fordert eine Debatte über die Wiedereinführung der eigenständigen Altenpflegeausbildung.

Alte Frau Kämmen Körperpflege Pflegende Angehörige iStock Evrymmnt.jpg

Altenpflege ist auch Beziehungspflege – die ist aber in der Krankenpflege weniger ausgeprägt, was manche von der Ausbildung abschreckt     

Eine eigenständige Altenpflege müsse nicht unbedingt eine Abschaffung der Generalistik bedeuten, meint Meurer. "Es ist nicht unser Anliegen, das Rad um jeden Preis zurückdrehen. Aber wir müssen über eine parallele Ausbildung zur Generalistik nachdenken, wenn sich seit mehreren Jahren bei den Ausbildungszahlen nichts nach oben bewegt."    

Vor Einführung der Generalistik haben sich die Ausbildungszahlen in der Altenpflege innerhalb von zehn Jahren um 62 Prozent erhöht, 74.760 Altenpflege-Azubis gab es im Schuljahr 2019/20. "Die Bundesregierung hatte mit Einführung der Generalistik immerhin ein deutliches Plus an Ausbildungsplätzen versprochen – doch das ist nicht gelungen. Die bisherigen Zahlen kann man mit Fug und Recht als Stagnation bezeichnen", sagt Meurer.      

Potenzielle Kandidaten möchten nicht im OP und auf Intensiv arbeiten   

Doch warum stagnieren die Zahlen? "Der Zugang zur Ausbildung ist heute für viele, die Interesse an der Ausbildung haben, versperrt", so der BPA-Präsident. "Vor Einführung der Generalistik gab es relativ viele Hilfskräfte, die sich für die Fachausbildung entschieden haben. Heute aber schauen die sich an, was in der Ausbildung auf sie zukommt, und sagen, das sei nichts für sie, sie möchten doch nicht im OP oder auf der Intensivstation arbeiten."

Nun müssten schnell wieder mehr Auszubildende in die Altenpflege kommen. Denn die Zahl der Pflegebedürftigen wachse rasant. Es müsse in dieser brisanten Situation erlaubt sein, wieder mehr Spezialisierung zuzulassen, meint Meurer. "Dass das vermutlich sinnvoll ist, zeigt sich an vielen anderen Branchen, wo die Zahl der unterschiedlichen und spezialisierten Ausbildungsberufe zunimmt."

Kirsten Gaede        

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