Die meisten Pflegeanbieter ohne Fokus auf Interessengruppen
Nur knapp jedes fünfte Unternehmen in der Sozialwirtschaft macht eine sogenannte Stakeholder-Analyse und nimmt seine Interessengruppen wie Bewohner, Mitarbeiter, Dienstleister und Eigentümer strategisch in den Blick. Das ist das Ergebnis der Studie "Controlling in der Sozialwirtschaft 2025" des Wirtschaftsprüfers Curacon. "Damit setzen sie sich großen Risiken aus", warnen die Autoren der Studie.
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Grundsätzlich arbeiten nur rund 60 Prozent der 137 teilnehmenden, überwiegend freigemeinnützigen Unternehmen mit einem Strategie-Controlling. Das halten die Studienautoren für einen großen Fehler: "Nur mit konsequent durchdachten strategischen Zielsystemen werden Führungskräfte in sozialwirtschaftlichen Unternehmen in der Lage sein, die Wirkungen der Management-Handlungen zu messen und langfristig erfolgreich zu steuern", heißt es in der Controlling-Studie.
Bei Komplexträgern, die in unterschiedlichen Bereichen der Sozialwirtschaft aktiv sind, scheint sich diese Erkenntnis immerhin gerade rasant durchzusetzen: Gaben im Vorjahr knapp Prozent an, strategische Ziele festzulegen und mit einem Controlling zu überprüfen, so sind es jetzt schon gut 70 Prozent.
Benchmark- und SWOT-Analyse recht weit verbreitet
Trotzdem: Die Stakeholder-Analyse ist insgesamt nicht weit verbreitet, nur jedes fünfte befragte Unternehmen arbeitet mit ihr, neun planen sie einzuführen. "Es überrascht, dass die Stakeholder-Analyse in Unternehmen der Sozialwirtschaft bisher eher von untergeordneter Bedeutung ist. Gerade sozialwirtschaftliche Unternehmen sollten ihre Stakeholder und deren Erwartungen und Anforderungen kennen und berücksichtigen", schreiben die Autoren.
Andere Strategie-Kontrollinstrumente kommen schon häufiger zum Einsatz. Gut 30 Prozent der teilnehmenden Unternehmen nutzt die Benchmark-Analyse und 15 Prozent planen sie künftig einzusetzen. "Im Vergleich zu den Studienergebnissen der Vorjahre hat die Benchmark-Analyse gegenüber der SWOT-Analyse (SWOT: Stärken, Schwächen, Chance, Risiken, Anm. d. Red.) an Bedeutung gewonnen. Dies könnte darauf hindeuten, dass mittlerweile auch für die Sozialwirtschaft vermehrt Benchmarking-Daten vorliegen, die externe Vergleiche differenziert nach Hilfefeldern ermöglichen", heißt es in der Studie.
Fast jeder Dritte findet Strategie-Controlling nicht nützlich
Drei Viertel der Teilnehmer geben an, dass vor allem fehlende Personalressourcen den Einsatz strategischer Controlling-Instrumente behindern. Als weitere Hürde nennen sie den Zeitaufwand. Fast jeder Dritte findet strategische Instrumente nicht nützlich.
Insgesamt stammen 50 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen aus der Pflege, 90 Prozent sind in freigemeinnütziger Trägerschaft.
Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Curacon hat für die Studie zusammengearbeitet mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen, dem Institut für angewandtes Management in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft (Ifams) der Hochschule Mainz und der Hochschule Koblenz.
Die Studie "Controlling in der Sozialwirtschaft 2025" kann auf der Curacon-Website heruntergeladen werden.
Kirsten Gaede