Caritas warnt vor Ende des Pflege-Schutzschirms
Corona sei in den Einrichtungen der Altenhilfe nicht vorbei und ebenso nicht die finanziellen Aus- und Nachwirkungen der Pandemie. Deswegen sehen die Caritas-Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg die Pflege in Gefahr, falls der Pflege-Schutzschirm wie geplant Ende Juni auslaufe. Die im "Netzwerk Alter und Pflege" und der "Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege" zusammengeschlossenen Träger der Altenhilfe der Caritas Baden-Württemberg fordern eine Verlängerung des Schutzschirmes.
Falls der Bund sich aus der Refinanzierung der Heime zurückziehe, sehen die Caritas-Einrichtungen das Land Baden-Württemberg in der Pflicht, "drohende Versorgungslücken abzuwenden". Die Einrichtungen seien nach wie vor zu besonderen Schutzmaßnahmen für ihre Bewohner verpflichtet, sagt Karl-Heinz Huber, Vorsitzender der AG Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege im Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg. Und weiter: "Die Lockerungen die draußen möglich sind, sind es bei uns noch längst nicht und damit haben wir auch über den 30. Juni hinaus Mehrkosten, die refinanziert werden müssen." Vielfach zeigten sich die finanziellen Auswirkungen der Pandemie in ihrer ganzen Tragweite erst mit zeitlichem Verzug. Deswegen sei man keinesfalls "über dem Berg", erklärt Huber.
Mehrausgaben entstehen den Einrichtungen beispielsweise durch den zusätzlichen Personal- und Materialaufwand für Schutz- und Hygienemaßnahmen während der Pandemie. Gleichzeitig sinken die Einnahmen, wenn beispielsweise Zimmer aufgrund behördlicher Anordnung nur einfach belegt, oder neue Bewohner pandemiebedingt erst gar nicht aufgenommen werden können.
Im "Netzwerk Alter und Pflege" im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben sich 74 katholische Anbieter von stationärer und ambulanter Hilfe zusammengeschlossen. Der "Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege" im Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg gehören rund 200 entsprechende Dienste und Einrichtungen an.