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25. Oktober 2024 | 07:00 Uhr
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Berufsgesundheits-Index in der Pflege sinkt auf Rekordtief

Der Berufsgesundheits-Index BeGX, veröffentlicht von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Deutschen Rentenversicherung Bund, zeigt einen alarmierenden Rückgang der Berufsgesundheit in der Alten- und Krankenpflege. Vor allem die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben zu diesem Tiefstand beigetragen. Der jetzt vorgelegte Index gilt für 2022, neuere Daten liegen nicht vor.

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Der Berufsgesundheits-Index in der Pflege ist in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken

Ein besonders deutlicher Rückgang zeigt sich bei der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit, einem der vier Hauptindikatoren des BeGX. In der Altenpflege sank dieser Wert von 48 auf 25 Punkte, in der Krankenpflege gar von 24 auf nur noch 7 Punkte. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in der Altenpflege stieg 2022 von 26 auf 32 Tage pro Jahr – einer der höchsten Werte aller Berufsgruppen. Zum Vergleich: Der Durchschnitt über alle Branchen liegt bei 15 Tagen.

Neben den hohen Fehlzeiten spielt auch die Zahl der Verdachtsmeldungen auf Covid-19 als Berufskrankheit eine große Rolle. "2022 war das Jahr mit den höchsten Meldezahlen in der Geschichte der BGW", erklärt BGW-Hauptgeschäftsführer Jörg Schudmann. Tausende Pflegekräfte sind noch immer langfristig erkrankt und brauchen intensive Unterstützung, um in ihren Beruf zurückzukehren.

Arbeitszufriedenheit weiter gesunken

Auch bei den Ressourcen, die Pflegekräften helfen, mit den täglichen Herausforderungen umzugehen, zeigt der Index einen deutlichen Rückgang. Die Zufriedenheit mit der Arbeit fiel in der Altenpflege von 99 auf 92 Punkte, in der Krankenpflege sogar von 108 auf 97 Punkte. Dies spiegelt sich auch in der Weiterbildung wider, deren Punktzahl in der Altenpflege von 88 auf 81 Punkte sank. Ein Lichtblick bleibt jedoch die Einkommenszufriedenheit, die in der Altenpflege mit 114 Punkten weiterhin hoch bleibt.

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege bleiben herausfordernd. Obwohl die Sorge um den Arbeitsplatz gering ist, haben sich Überstunden und befristete Arbeitsverträge weiter negativ entwickelt. Insgesamt sank der Teilindex für Arbeitsbedingungen in der Altenpflege von 126 auf 123 Punkte.

Thomas Hartung

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