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13. August 2024 | 07:00 Uhr
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Absage von Versorgungsanfragen ist längst bitterer Alltag

Die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Deutschland gerät zunehmend in Gefahr: Pflegeeinrichtungen müssen im Durchschnitt täglich drei Anfragen ablehnen, weil Personal fehlt und die Rahmenbedingungen unzureichend sind. Dies ist zumindest die alarmierende Erkenntnis einer Kampagne #BeiAnrufSorry, die der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) und der Verein "Wir pflegen" ins Leben gerufen haben. 

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#BeiAnrufSorry hießt die Kampagne, mit der der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) auf die Versorgungsnot hinweisen will

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Das Ergebnis der nicht repräsentativen, aber gleichwohl aussagekräftigen Umfrage lautet, dass innerhalb von vier Wochen insgesamt über 850 Meldungen von Pflegeeinrichtungen aus ganz Deutschland verzeichnet wurden, die dokumentieren, wie oft sie "Sorry" sagen mussten, weil sie eine Anfrage von Pflegebedürftigen oder Angehörigen nicht nachkommen konnten. 

"Für die Angehörigen führt die Absage oft zu einer sehr dramatischen Situation: Sie müssen die Versorgung irgendwie selber organisieren und dafür oftmals ihre eigene Berufstätigkeit reduzieren. Das ist inzwischen eine massive Belastung für die Wirtschaft", beklagt Martin von Berswordt-Wallrabe, Presse- und Kommunikationsmanager des BPA, die Entwicklung.

Über die Umfrage erhielten der BPA und der Verein Wir pflegen eine ganze Reihe von Stimmen ausgewählter Betriebe über die Mangelsituation: "Der Radius, also die Entfernung der Anfragen zu unserem Pflegedienst, wird immer größer. Die Patienten sind verzweifelt und fühlen sich alleine. Hinzu kommen aber auch die massiv gestiegenen Kosten, die auch an die Kunden weitergegeben werden müssen und teilweise nicht mehr getragen werden können. Hinzu kommen die Krankenkassen, die immer häufiger Behandlungen ablehnen und nur nach Widerspruch genehmigen", beklagt eine Einrichtung. 

Politische Schritte zur Personalsicherung in der Pflege gefordert

Eine andere Stimme beklagt: "Im Moment brennt es an allen Stellen." Und ein weiterer Betrieb gibt zu Protokoll: "Als Spezialeinrichtung für Menschen mit Demenz erreichen uns täglich, manchmal mehrmals am Tag Anrufe und E-Mails verzweifelter Angehöriger. Auch Mitarbeiter der Sozialdienste aus den Krankenhäusern bitten uns immer wieder, einen freien Pflegeplatz zur Verfügung zu stellen. Wir würden so gerne helfen und die Betroffenen unterstützen!"

Die Erhebung macht aus Sicht des BPA deutlich, dass der Personalmangel längst zu einem Angebotsmangel geführt hat. Der Verband ruft nun nach politischen Maßnahmen, um die Personalsicherung in der Pflege zu stärken und die Pflegeversicherung an die realen Bedürfnisse anzupassen. Konkret fordert der BPA unter anderem niedrigschwellige Zugänge zum Pflegeberuf, eine flexible Nutzung von Personalressourcen und eine deutliche Anhebung der Sachleistungsbeträge. Die Stimmen aus der Praxis würden die Dringlichkeit des Problems belegen: "Jedes ‚Sorry‘ ist ein ‚Sorry‘ zu viel", betont der BPA und fordert die Politik auf, schnell und wirksam zu handeln, um die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Deutschland sicherzustellen.

Pascal Brückmann

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