AWO Weser-Ems schließt ihre ambulanten Pflegedienste
Die "Wohnen und Pflegen Weser-Ems GmbH" im AWO Bezirksverband Weser-Ems schließt aufgrund von nicht kostendeckenden Refinanzierungen ihren Geschäftsbereich ambulante Pflegedienste, betroffen sich zwei Dienste in Oldenburg/Rostrup und Ganderkesee. Begründet wird der Schritt mit dem Mangel an Fachkräften und der ungenügenden Refinanzierung durch die Kostenträger.
Angeführt als Grund für die Aufgabe des Geschäftsbereich wird aber auch der Zwang zur Verbindung mit der Telematik-Infrastruktur (TI). Die AWO sagt, die Investition über rund 50.000 Euro für Technik und Schulungen werde größtenteils nicht refinanziert.
Insgesamt verlieren 57 Pflegekräfte ihren Job. Jedoch können sich alle Beschäftigte aus dem ambulanten Pflegedienst zur nahtlosen Weiterbeschäftigung in stationären Einrichtungen der AWO Wohnen und Pflegen Weser-Ems GmbH melden, entsprechende Stellenangebote liegen vor, meldet die AWO.
Besonders bitter: Die ambulante Pflege in Ganderkesee läuft seit rund zehn Jahren unter dem Signet der AWO Wohnen und Pflegen Weser-Ems und schaffte es in der gesamten Zeit nicht, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften. Bereits im Jahr 2014 war der ambulante Pflegedienst defizitär vom AWO Kreisverband Oldenburg/Vechta übernommen worden. "Ohne diese Übernahme hätte der Pflegedienst schon damals geschlossen werden müssen. Überführt in die größeren Strukturen, konnte das Ergebnis zunächst stabilisiert werden, fuhr dann aber nicht zuletzt mit der Corona-Krise erhebliche Verluste ein", so die AWO.
Pascal Brückmann