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21. Mai 2024 | 07:00 Uhr
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Wenn Heimbewohner mit dem Lastenrad on Tour gehen

Um den Bewegungsradius der Bewohner im Gemeindepflegehaus Härten Kusterdingen bei Tübingen zu erhöhen, setzt die Pflegegruppe Zieglersche seit kurzem auf ein spezielles Lastenrad. Das E-Bike kann mit einem Betreuten im Rollstuhl sicher von einer Pflegekraft gesteuert werden. Die Finanzierung wurde durch eine Spendenaktion ermöglicht.

Kusterdinger Seniorenzentrum Gemeindepflegehaus Härten der Zieglerschen beginnt eine neue Ära der Mobilität und Freiheit für die älteren Menschen. Ein speziell konzipierte E-Lasenrad

Unterwegs mit dem E-Lastenrad

Die Rückmeldungen der Bewohner nach den ersten Touren mit dem neuen E-Lastenrad zeigen der Einrichtungsleitung, dass die Zieglerschen mit dem elektrifizierten Vehikel auf das richtige Pferd gesetzt haben. "Man spürt richtig, wie unsere Bewohner es genießen, die Umgebung sicher und komfortabel zu erkunden und ihren eigenen Bewegungsradius wieder zu erweitern", sagt Regina Hönes, Einrichtungsleitung des Gemeindepflegehauses in Kusterdingen.

Dabei spielte bei der Aktion ursächlich der Zufall Pate, wie Jaqueline de Riese, Kommunikationsmanagerin der Zieglerschen, erläutert. Die Idee, sich ein Lastenrad für die Bewohner anzuschaffen, entstammte demnach den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Kusterdinger Seniorenzentrums. Dafür stellte die Firma e-Bike Welt & Dreiradcenter aus Erbach bei Ulm dem Seniorenzentrum zwei E-Lastenräder kostenlos zur Verfügung, um die Gepflegten durch die Gegend zu fahren. Die fanden es toll, und die Einrichtung wollte diese Möglichkeit dauerhaft einführen.

Große Spendenaktion half bei der Finanzierung

Allerdings ist so ein spezielles Lastenrad des Herstellers Van Raam nicht günstig, der Preis liegt bei 11.500 Euro. Die Finanzierung war mit einer großen kombinierten Spendenaktion möglich, bei der die L-Bank aus Baden-Württemberg, die Sorgende Gemeinschaft Kusterdingen, das Projekt "Herzenswünsche" der Johannes-Ziegler-Stiftung, der Förderverein des Gemeindepflegehauses und lokale Firmen zusammen halfen.

Nun können die 30 Bewohner der Kusterdinger Einrichtung regelmäßig Ausfahrten in die nähere Umgebung machen. Dabei sitzen sie angegurtet und mit Fahrradhelm in ihrem Rollstuhl auf einer entsprechenden Sitzfläche im vorderen Teil des Lastenrades und werden von einem Betreuer durch die Gegend gefahren. Für einen reibungslosen Ablauf bekamen die Mitarbeiter der Einrichtung ein kurzes Training.

Die Ausfahrten dauern zwischen 30 und Minuten und finden dabei stets im Rahmen der Aktivierung und Einzelbetreuung durch die Pflegefachkräfte der Einrichtung statt. Wer wann einen Ausflug macht, planen die Einrichtungsleitung und das Betreuerteam, auch abhängig vom Wetter. Klappt alles, geht die Fahrt los, und gerade Bewohner, die aus Kusterdingen kommen, gelangen so an Orte, die für sie mitunter eine biografische Bedeutung haben.

Sven Schneider

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