Evangelische Altenhilfe entwickelt neues Pflegekonzept
Die evangelische Altenhilfe St. Georgen nutzt ihre Entwicklungsabteilung für die Pflege der Zukunft. Dafür müsse man über den Tellerrand blicken – was in St. Georgen getan werde. Denn zu viele Menschen, die noch gar nicht in die Pflege müssten, blockieren Plätze für die, die die Pflege brauchen. Die Lösung ist "Case Management", zu Deutsch Fall-Management.
Dazu müsse der zu Pflegende genauso wie sein Umfeld inklusive des pflegenden Angehörigen ganzheitlich betrachtet werden. Vier Bereiche sind dabei zu betrachten: Die Angehörigen müssen für wichtige Aufgaben und ihre Rolle sensibilisiert werden. Denn der Pflegedienst, der am Tag nur kurz da ist, ist auf das Umfeld des zu Pflegenden angewiesen, erläutert Markus Schrieder, Geschäftsführer der evangelischen Altenhilfe St. Georgen, das Konzept dem Schwarzwälder Boten.
Punkt zwei ist die Befähigung der Angehörigen – zum Beispiel, indem einzelne medizinische Prozeduren risikofrei mithilfe von virtueller Realität bei der evangelischen Altenhilfe erlernt werden können.
Punkt drei ist die Entlastung der pflegenden Angehörigen, etwa mithilfe von planbarer Tagespflege. Sie ermöglicht es den Angehörigen, auch einmal Urlaub zu machen. Ein entsprechendes Angebot mit zwei Zimmern gibt es bei der evangelischen Altenhilfe in St. Georgen seit diesem Jahr. Im kommenden Jahr könnte das Angebot auf vier ausgeweitet werden und in fünf Jahren auf 15 - falls die Nachfrage groß sei.
Abgerundet wird das Konzept durch Punkt vier: die Vernetzung aller Akteure. Immer mehr soll auch das Umfeld, etwa die ganze Kommune, ins Boot geholt werden, um von Synergien zu profitieren.