Avendi-Pflegeheim setzt auf Escape Room für Azubis
Auf Initiative der eigenen Azubis hat die Avendi-Pflegeeinrichtung Sandhofer Stich in Mannheim einen sogenannten Escape Room eingerichtet, aus dem sich ein Spieler herausknobeln muss. Es ist bereits der dritte Escape Room des Pflegeunternehmens. Als Team-Building-Maßnahme gedacht, finden es auch Bewerber cool. Manchmal lässt sich das System auch in die Pflege einbauen, so die Praktiker von Avendi.
Wer der Storyline des Escape Rooms "Der Ausbruch" folgen und aus dem Raum entfliehen will, muss zuerst einmal zahlreiche Rätsel und Hinweise des Raums lösen, um den Ausgang zu finden. Der erste Escape Room vor zwei Jahren stand ebenfalls in der Einrichtung in Mannheim, hatte das Thema Wilder Westen und wurde von den damaligen Auszubildenden angeregt, die in der Freizeit gerne in Escape Rooms gingen, erzählt Susanne Franck aus dem Marketing-Team der Avendi-Pflegeeinrichtung.
Die Aufgaben hatte sich das Kreativteam vom Sandhofer Stich für ein Azubi-Treffen einfallen lassen, das im vergangenen Jahr in einer alten Nudelfabrik in der ostdeutschen Stadt Zeitz stattfand und dort in Eigenregie von den Azubis gestaltet wurde. Das Thema war die Flucht aus einem gruseligen und verlassenen Pflegeheim, das mit rot getränkten, zerrissenen Bettlaken, schaurigem Licht und einem Skelett im Patientenbett eine schaurige Kulisse mimte. Um zu entkommen, mussten sich die angehenden Pflegekräfte im Team anstrengen und zur Lösung auf spielerische Art Pflegeaufgaben bewältigen.
Das Konzept funktionierte, es sprach sich rum, und die Einrichtung gab den Raum auch für Menschen außerhalb des Teams frei, die ihn rege nutzten und so auch ein wenig Werbung für den Sandhofer Stich machen konnten. Auch auf potenzielle neue Azubis hat der Escape Room positiv gewirkt. "Wir hatten schonmal Kandidaten hier, die nach dem Bewerbungsgespräch den Raum gesehen und ihn dann gespielt haben", sagt Franck. "Die fanden das voll cool, da hatten wir sofort für einen bleibenden und positiven Eindruck bei den Kandidaten gesorgt." In Zeiten des Arbeitskräftemangels kein schlechter Effekt.
Der dritte und neue Raum soll nun bis Ende des Jahres bestehen bleiben und kann sowohl von Teammitgliedern, ihren Familien und Freunden als auch von Menschen in Sandhofen kostenfrei genutzt werden.
"Für die meisten unserer Bewohner dürfte die Aufgabe wohl zu schwer sein", gibt Franck zu Bedenken. Insgesamt 111 Menschen werden in dem Haus stationär pflegerisch versorgt, dazu kommen noch 36 betreute Wohneinheiten, viele der Bewohner sind dement. "Aber in abgeschwächter und einfacherer Form, in Begleitung einer Pflegekraft, könnte man das über unseren mobilen Escape Room vielleicht mal versuchen." Die Denksportaufgaben könnten ihnen guttun und Spaß machen.
Sven Schneider