Sanierte Dorea-Gruppe gibt über 30 Einrichtungen auf
Der private Pflegeanbieter Dorea hat die Insolvenz in Eigenverwaltung abgeschlossen und den Schutzschirm verlassen. Die Sanierung der Gruppe ging mit einem erheblichen Aderlass einher. Von ursprünglich 76 Pflegeeinrichtungen behält Dorea nur 43, viele wurden an andere Betreiber abgegeben. "Besonders erfreulich ist, dass dabei auch nahezu alle Einrichtungen und rund 5.500 Arbeitsplätze erhalten werden konnten", sagt Geschäftsführer Walter von Horstig (Foto).
Die Dorea-Gruppe war im April wegen stark gestiegener Kosten für Personal, Energie, Miete und Material unter den Schutzschirm des Insolvenzrechts geschlüpft, um sich wirtschaftlich neu aufzustellen. Nun, nach einem halben Jahr, ist die Restrukturierung abgeschlossen. Nachdem die Gläubiger die von Dorea vorgelegten Sanierungspläne einstimmig angenommen haben, hat das zuständige Amtsgericht Berlin-Charlottenburg am Montag das Eigenverwaltungsverfahren offiziell aufgehoben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dorea wird vom bisherigen Gesellschafter, dem französischen Konzern Groupe Maisons de Famille, fortgeführt, allerdings deutlich geschrumpft. Von ursprünglich 76 Pflegeeinrichtungen in Deutschland blieben Dorea nur 43 Standorte übrig. 31 Einrichtungen hat Dora an andere Betreiber abgegeben. Für zwei Pflegeheime fand sich kein neuer Betreiber, sie wurden geschlossen. Dabei handelt es sich um Häuser in Osterode und Jerxheim, beide in Niedersachsen.
Kern der Sanierung ist eine Investorenlösung unter der Führung des bisherigen Gesellschafters Groupe Maisons de Famille. Der Gesellschafter übernimmt ein Paket von 43 stationären Einrichtungen, neun ambulanten Diensten sowie Tagespflegen und Einrichtungen des Betreuten Wohnens und stellt neue finanzielle Mittel bereit. Die neue Dorea-Gruppe beschäftigt noch 3.700 Mitarbeiter.
Dorea-CEO von Horstig lobt das Engagement der Beschäftigten der Dorea-Gruppe. "Die Kolleginnen und Kollegen in unseren Einrichtungen und in der Zentrale haben in einer schwierigen Situation kühlen Kopf bewahrt und sich die ganze Zeit auf das Wesentliche konzentriert: Die Versorgung unserer Bewohnerinnen und Bewohner." Das sei ganz entscheidend für den Erfolg der Restrukturierung gewesen. Die Mitarbeiter der abgegebenen Einrichtungen wurden weitgehend übernommen.
Thomas Hartung