Pflegeratschefin beklagt "leere Versprechungen der Länder"
Das Scheitern der Pflegekammer Baden-Württemberg ruft nun auch Pflegeratspräsidentin Christine Vogler (Foto) auf dem Plan. Sie sieht die Verantwortung der eigenen Berufsgruppe, beklagt aber auch die Zurückhaltung der Bundesländer. Das sei "für die Profession Pflege alarmierend und behindert die notwendige Entwicklung der Pflege". Vom Bund und Ländern fordert sie mehr und dauerhaft Steuergeld, auch für den Pflegerat.
Telematikinfrastruktur: Eine Branche unter Druck
Die Pflegebranche steht unter großem Druck: Personalmangel, Tariflohnbindung und wachsende Anforderungen erschweren den Alltag vieler Pflegedienste. In dieser Situation könnte die Telematikinfrastruktur (TI) den entscheidenden Unterschied machen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Versorgungsqualität zu verbessern. Allerdings ist der Weg dorthin anspruchsvoll – und die damit verbundenen Anforderungen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Care vor9
"Der Deutsche Pflegerat erkennt die Widersprüche innerhalb der eigenen Berufsgruppe an und betont deren eigene Verantwortung für die Pflege und ihren Berufsstand", schreibt Vogler in einer Pressemitteilung. Das Scheitern der Pflegekammer in Baden-Württemberg zeige die mangelnde Unterstützung des Landes für die Profession Pflege.
"Ohne Unterstützung auf Landesebene können wir keine Fortschritte erzielen. Und ohne Fortschritte in der Pflege gibt es keine nachhaltige Sicherung der pflegerischen Versorgung", so die Pflegeratspräsidentin.
Den Bundesländern wirft Vogler leere Versprechungen bei der Unterstützung der Profession Pflege vor. "Die Länder müssen eine klare Finanzverantwortung für die Pflegekammern übernehmen", fordert Vogler. Man müsse Lösungen finden, woher das Geld dafür kommen solle, "bis hin zur Finanzierung der Beiträge durch die Arbeitgeber".
Für ihre Organisation fordert Vogler dauerhaft Steuergelder. Die finanzielle Unterstützung durch das Bundesgesundheitsministerium nach einem Bundestagsbeschluss von jährlich 900.000 Euro für den Pflegerat könne nur ein Anfang sein, sei "aber nicht ausreichend und zudem nicht dauerhaft gesichert".