Pflegedienst AHD kann Insolvenzverfahren verlassen
Der Ambulanter Hauspflege Dienst (AHD) aus dem norddeutschen Jesteburg mit seinen rund 250 Mitarbeitern kann weitermachen. Geschäftsführer Ole Bernatzki (Foto) hat die Insolvenz in Eigenverwaltung erfolgreich abschließen können. Nachdem die Gläubigerversammlung seinem Insolvenzplan zugestimmt hat, konnte AHD den Schutzschirm am 15. April wieder verlassen. Für Bernatzki ein "Meilenstein auf dem Weg in eine sichere Zukunft".
Vor ziemlich genau einem Jahr trat Bernatzki den Gang zum Amtsgericht Tostedt an und beantragte Insolvenz in Eigenverwaltung. Er machte damals die Politik und das eigentlich positive Tariftreuegesetz für seine finanzielle Schieflage verantwortlich. Denn die Refinanzierung des Gesetzes durch die Pflegekassen sei völlig unzureichend gewesen und die Vergütungsverhandlungen hätten sich endlos hingezogen.
Das Gericht stimmte der Insolvenz in Eigenverwaltung zu und setzte Rechtsanwalt Justus von Buchwaldt als Sachwalter ein. Zusammen mit Beratern erarbeitete Bernatzki einen Sanierungsplan, dem nun alle Gläubiger zugestimmt haben. Das Amtsgericht hat damit das Insolvenzverfahren beendet. "Jetzt bin ich einfach nur glücklich", sagt Bernatzki. "Damit ist der AHD wieder frei und kann ohne Einschränkungen weiterarbeiten."
Er sei stolz auf seine Mitarbeiter, die in dieser ungewissen Phase AHD die Treue gehalten hätten. "Jetzt können wir uns wieder zu 100 Prozent auf unseren Auftrag konzentrieren, die professionelle und hochwertige Pflege von Menschen", sagt der Pflegedienstchef. "Leicht wird es auch zukünftig nicht sein, einen Pflegedienst wirtschaftlich zu führen." Die Politik müsse die prekäre Situation in der Pflegebranche erkennen und endlich handeln, sonst werde es deutschlandweit nicht gehen.
Thomas Hartung